Fast zwei Wochen waren wir im Ferienhaus. Also ich nicht, bin natürlich nicht ausgezogen. Mein Kasten stand auf dem Parkplatz der Site. Praktisch: Direkt am Parkplatz gab es eine Wasserversorgung mit Wasserschlauch. Die Nächte dort waren auch immer relativ kühl – ich hatte morgens sogar immer jede Menge Tauwasser auf den Dachluken und ausgestellten Fenstern. Kein Wunder, dass es hier so grünt. Das Dorf, in dem das Ferienhaus steht, befindet sich in der Nähe eines Sumpfgebietes. Schön anzusehen, weil so viel wächst, aber die Kehrseite: Ganz viele Moskitos! Ein Hoch auf meine Fliegengitter am Kasten, wirklich!
Kapalı Çarşı
Einmal dürft ihr raten, was auf jeden Fall ganz oben auf der Liste stand: Genau, Shopping! In Marmaris gibt’s eine Kapalı Çarşı. Das ist so etwas wie eine überdachte Fußgängerzone. Dort hatten Melly und ich schon drei Jahre zuvor jede Menge Spaß beim Handeln und Shoppen. Und es war dieses Jahr nicht anders.
Einer der Eingänge zur Kapalı Çarşı
Hmmm… steht sie mir?!
Incekum Beach
Incekum! Für uns der Inbegriff eines Traumstrandes. Ok für mich, vielleicht nur so halb, denn man kann nicht direkt dort am Strand mit dem Wohnmobil übernachten 😀 Aber lässt man das mal außenvor, teilt sich Incekum mit Çeşme Pirlanta den ersten Platz der schönsten Strände, die ich auf dieser Welt kenne. Und das nicht etwas, weil sie so gleich sind. Abgesehen von den Gemeinsamkeiten extrem klaren Wassers und eines Sandstrandes ist das Meer in Çeşme oft sehr wellig, in Incekum aufgrund der Bucht immer sehr ruhig – zumindest am Morgen. Das ist auch der Grund, weshalb wir dorthin meist vor dem Frühstück gehen. Zwar meist nur für ca. zwei Stunden, aber das lohnt sich, denn zu dieser Zeit ist kaum was los, man hat Strand und Meer fast für sich alleine und eine Ruhe… unbeschreiblich!
Was Incekum Çeşme voraus hat ist allerdings das kleine Restaurant. Es gibt allerlei Getränke, Tost und sogar Gözleme in vielen Varianten! Genau das Richtige für mich! 😀 Dafür kostet Incekum aber auch was: Eintritt 14 TL und eine Liege mit Auflage 10 TL (auch für nur zwei Stunden!).
Auf dem Weg zum Strand
Früh am Morgen hat man das Meer noch für sich
Später sieht das Ganze dann so (und voller) aus
Das kleine Restaurant am Strand
Seeigel! Zum Glück ganz tief unten…
Bootstour ohne Musik aber mit Schildkröten
Auch in Marmaris machten wir noch eine Bootstour. Es wurde ein deutsches Boot! 😀 Naja, zumindest die Besitzerin ist Deutsche. Gudrun ist vor über 20 Jahren in die Türkei, um gemeinsam mit ihrem türkischen Mann hier zu leben. Den Sommer über erwirtschaften sie mit ihrem Ausflugsboot das Geld fürs ganze Jahr. Das Besondere, weswegen wir es so mögen, mit ihr zu fahren: Keine Musik und Walnusskuchen! 😀 Bis vor kurzem war sie wirklich die allereinzigste, die Bootstouren ohne Musik anbietet. Und es funktioniert. Wir fahren gerne immer wieder mit ihr raus. Zudem sie auch immer versucht, Buchten anzufahren, in denen nicht so viel los ist. Nur ein einziges Mal standen wir in einer Bucht mit vielen anderen Booten: Es war die Schildkrötenbucht. Und wir bekamen tatsächlich einige zu Gesicht.
🙂
Der unglaublich leckere Walnusskuchen
Fische ohne Ende
Site-Pool
Vor lauter Meer kam der Site-Pool aber auch nicht zu kurz: Regelmäßig chillten wir dort…
Der Weg vom Parkplatz zum Pool
Chillung
Ein kleiner durstiger Schmetterling!
Essen
Was soll ich sagen, auch in Marmaris kann man schlemmen, was das Zeug hält! Nicht nur bei Halil, direkt um die Ecke von der Site, sondern auch auf einer Dachterrasse in bester Lage in Marmaris, mit Blick auf den Yachthafen. Entsprechend teuer war das Essen in letzterer Lokalität, aber bei dem Wechselkurs immernoch günstiger als in den anderen Jahren: um die 200 Lira hat ein Essen für drei Personen mit einer Vorspeise und Getränken gekostet – das sind umgerechnet je nach Kurs (der schwankte ja ziemlich) ca. 30 €.
Zum Vergleich: Bei Halil bekommt man für einige Lira weniger ein Essen für fünf Personen mit jeder Menge Vorspeisen. Leckerer Vorspeisen! Das Essen bei Halil ist wirklich immer ein Gedicht!
Blick auf Marmaris
Touristenmagnet
Hafenstraße mit Restaurants
Yachten in Marmaris
Schick essen mit…
…Aussicht in Marmaris
=)
Disco-Straße Marmaris
Lecker Kadayif mit Kaymakli Eis
Auch die Site-Katzen haben Hunger
Einkaufen auf dem Pazar – frisch und frischer!
Ich liebe türkische Märkte – von dort karre ich immer Kiloweise das frische Obst und Gemüse nach Hause. Und so war es diesmal auch: Neben jeder Menge Trauben und anderem Obst landete auch ein Stück Olivenölseife in meiner Tasche. Mein Spüli gnig langsam zur Neige und ich wollte doch endlich mal selber welches machen, gemäß der Anleitung von @lebenaufachsen (dazu aber in einem anderen Artikel mehr).
Mandarinen und anderes Obst
Gewürze ohne Ende
🙂
Alleine unterwegs: Turgut Wasserfall und Kiz Kumu
Ich hab auch mal ein paar Tage für mich gebracht. Und da ich ohnehin nicht auf die südliche „Halbinsel“ kommen würde auf meiner weiteren Tour, verband ich das einfach. Auf dem Weg zu meinem Ziel, dem Turgut Wasserfall, kam ich noch am Kiz Kumu vorbei. Das ist eine Sandbank, die sehr weit in eine Bucht reicht. Man kann in knie- bzw. hüfthohem Wasser in die Bucht laufen. Ein absoluter Touristen-Magnet! Etliche Landrover, die für die Jeep-Safari fahren, standen dort und dementsprechend viele Menschen waren im Wasser unterwegs. Also nur kurz angehalten und weiter zum Wasserfall. Auf den letzten Kilometern – oder hundert Metern? – wurde die Straße richtig schlecht. Das soll heißen: sie war nicht mehr vorhanden. Ehe ich mich versah, fuhr ich also OFFROAD! Zu Beginn hielt ich kurz an und überlegte, ob ich weiterfahren sollte oder lieber umdrehen. Derweil überholten mich zehn Landys mit johlenden englischen Touristen in einem Affentempo. Ich entschied mich für weiterfahren, immer mit dem Risiko, die ganze Strecke rückwärts wieder hinausfahren zu müssen und in der Hoffnung, dass gerade jetzt nun nicht so ein Pulk Jeep-Sarafi-Autos hinter oder vor mir auftauchen würden. Ich hatte Glück. Mir kamen nur zwei Fahrzeuge entgegen und die Strecke war breit und gut genug, dass ich mit meinem tiefergelegten Kasten langfahren konnte. Ich war heilfroh, als ich am Parkplatz des Wasserfalls ankam, wo noch genau ein schöner breiter Parkplatz auf mich wartete.
Während ich an vielen Menschen, die die verschieden hoch gelegenen Wasserbecken als Spaßbad missbrauchten, in den Wald und entlang eines kleinen Baches hinein wanderte, war ich doch etwas enttäuscht. Wo war denn nur dieser Turgut Wasserfall? Mithilfe GPS fand ich ihn – vorher kaum wahrnehmbar aufgrund der vielen Menschen. Relativ unspektakulär, aber klar zu der Jahreszeit, in der er wohl am wenigsten Wasser führt.
Verglichen mit den Nebiler Wasserfällen und anderen, die ich schon gesehen hatte, finde ich diesen nicht besonders sehenswert – nicht zu letzt aufgrund der Touristenmassen, die hierher gekarrt werden und die relativ viel Müll in diesem schönen Fleckchen Natur zurücklassen.
Auf dem Weg zurück zum Kasten hatte ich zwar kein Internet, doch funktionierendes GPS und die Markierung für den Geocache vor Ort. Ohne Karte aber mit Kompass machte ich mich also auf die Suche nach meinem ersten Geocache auf dieser Reise. Es dauerte einige Zeit, aber da der Cache schön abgelegen versteckt war, hatte ich genug Ruhe um geduldig mit dem Handy umherzuwandern und ihn letztlich zu heben.
Bevor ich mich auf den Rückweg machte, parkte ich kurz um in den Schatten und gönnte mir eine Dusche. Was bin ich dankbar für einen solchen Luxus!!
Auf dem Hinweg hatte ich mir schon den einen oder anderen potentiellen Übernachtungsplatz ausgeguggt und machte mich auf den Weg. Aber nicht ohne mir das Kiz Kumu mal genauer anzusehen. Hineingelaufen bin ich aber nicht.
Übernachten konnte ich in einer Seitenstraße direkt am Wasser, sehr schön!
Der offiziell ausgeschilderte Weg zum Wasserfall
Staubige Piste
Der besagte Turgut Wasserfall
Viele Menschen
Viel menschgemachtes
Man kann aber auch schöne Bilder machen
Viel Grün
Staubig
Die Offroad-Fahrzeuge am Kiz Kumu
Viele Menschen am Kiz Kumu
Blick von oben
Mein Übernachtungsplatz
Blick aus der Schiebetür am nächsten Morgen
Putzen und Solarstrom
Bevor ich am nächsten Abend wieder zurück zu Melly und ihren Eltern fuhr, war aber ein bisschen Putzen angesagt: Die Fenstergummis waren noch von Izmir sehr staubig, das Bad freute sich auch über ein bisschen Putzmittel und wenigstens eine Solarzelle konnte ich vom Staub der letzten Wochen und besonders der kleinen Offroad-Fahrt befreien. Da freut sich die LiFeyPo4! 😀
Sauber vs. dreckig
Und mein Laptop sowie Handy, das muss man wirklich mal sagen, funktionieren seit geraumer Zeit ausschließlich mit Sonnenenergie! Das muss man sich mal klar machen! Einfach nur dank der Sonne (ok, und jede Menge menschlicher Entwicklungskunst im technischen Bereich) funktionieren hier bei mir verschiedenste Elektrogeräte. Einfach so. Geschenkt, umsonst, gratis. Danke, Sonne!!