Wintersport in der Türkei
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Mitte Februar werde ich in Erzurum/ Palandöken sein und an dem ein oder anderen Wochenende sicher auch andere Skigebiete erkunden.
Ein Geheimtipp für Wohnmobilreisende
Was? Skifahren in der Türkei? Das geht?
Ja. Und es gibt mehr Möglichkeiten und Skigebiete, als man vielleicht annimmt! Dafür braucht es nur ein paar sehr hohe Berge (ab ca. 1700 m bis über 3000 m) und einen niederschlagreichen Winter.
Seit ich erfahren habe, dass Skifahren in der Türkei überhaupt möglich ist (wer hätte das gedacht), habe ich mir vorgenommen, das auszuprobieren. Im Januar 2025 war es endlich soweit und ich war begeistert. Warum, erfährst du in meinem Erfahrungsbericht zum Skigebiet Denizli.
Neben Denizli habe ich außerdem Palandöken (Erzurum) unsicher gemacht – mit der Bergstation auf 3.180 Metern ist es das zweithöchste Skigebiet der Türkei.
Im Folgenden findest du eine Übersicht vieler Skigebiete in der Türkei sowie weitere Infos zu Ausstattung, Preisen, Miete, Übernachtungs- und Freistehmöglichkeiten und meine persönliche Erfahrung.
Inhalt
Die Türken und der Wintersport / Wintersportkultur in der Türkei
Dauer der Skisaison in der Türkei
Skiausrüstung / Snowboard leihen
Preise für Wintersportausrüstung in der Türkei
Übersicht der Skigebiete in der Türkei
Die Türken und der Wintersport / Wintersportkultur in der Türkei
Geh‘ Skifahren in der Türkei, da hast du was zu erzählen! 😀 Bereites nach nur einem Tag hatte ich so einiges „Bemerkenswertes“ erlebt und beobachtet!
Anders als ich es kenne, ist in der Türkei wenig Wissen übers Skifahren vorhanden. Viele Türken freuen sich einfach darüber, überhaupt mal Schnee zu sehen und manche leihen sich zum Spaß mal Brett oder Bretter und probieren mal, was möglich ist. Man lässt sich fallen um zu bremsen.
In den Alpen würde jeder Skiliftbetreiber einen blutigen Anfänger 10 Meter gegen den Wind (Schneesturm) erkennen und auf gar keinen Fall mit den Skiern aufm Schoß im Sessellift hinauf zur schwierigsten (roten…) Abfahrt fahren lassen. Anders in der Türkei. Hier hatte ich einen jungen Mann neben mir im Lift, der gerade frisch vom Verleih kam und sich an der Bergstation offensichtlich überhaupt zum allerersten Mal mit den Schuhen in die Ski einstieg. Weitere Ausrüstung nicht vorhanden: Jeanshose, keine Mütze, keine Handschuhe, dünne Jacke. Zum Glück erkannte er nach den ersten Metern schnell, dass es keine gute Idee ist, diese Piste hinunterfahren zu wollen und vermied damit sicher eine größere Katastrophe für sich und/ oder andere.
Fun Fact: Ich hatte ihm oben am Berg geholfen, als mir bewusst wurde, was er vor hat. So wurde aus einem netten Plausch ein Mini-Crashkurs für blutige Ski-Anfänger. Im Lift hatte ich ihm erzählt, wie ich heiße und wo ich arbeite… Nun ratet mal, wer zwei Tage später eine super schöne große Orchidee als Dankeschön für ihre Hilfe ins Sekretariat geschickt bekommen hat….? 🙂
An anderer Stelle ist kaum Bewusstsein vorhanden dafür, dass man als Anfänger und als Rodler und als auf-dem-großen-Müllsack-den-Hügel-Hinunterrutscher einfach überhaupt gar nichts auf der Skipiste verloren hat – auch nicht auf dem allerletzten Stück. Glücklicherweise gibts immer mal Durchsagen, sonst würde das echt zu wild werden.
Inwieweit das Liftpersonal professionell ausgebildet ist geschweige denn Ahnung vom Wintersport hat, ist fraglich. An einem Sessellift gab es zu wenig Schnee, also musste man am Einlass zum Lift kurz über Metall fahren und anschließend über dünne Matten, die spärlich verteilt auf dem gepflasterten nackten Boden lagen zum Einstieg, wo man wiederrum beim Hinsetzen sofort die Beine anziehen musste, damit die Ski nicht über den Boden schrammeln.
Während meiner Recherche zu diesem Artikel habe ich außerdem folgende spannende Info gefunden: An manchen Pisten standen früher mehrere Lifte nebeneinander, aber jeder Lift hatte seinen eigenen Skipass. Das liegt daran, dass Lifte ursprünglich beispielsweise von Hotels betrieben wurde. Dies erklärt auch, warum man für kleinere Skigebiete Lift- und Skigebietinfos eher auf den Seiten einzelner Hotels findet. Die größeren Skigebiete werben daher mittlerweile damit, dass das Skigebiet nun ein Verbund ist und alle Lifte mit nur einem Skipass nutzbar sind.
Dauer der Skisaison in der Türkei
Aufgrund der geographischen Lage und der damit verbundenen starken Sonneneinstrahlung ist die Skisaison in der Türkei kürzer als die in den Alpen: Von Mitte Dezember bis Ende März geben viele Skigebiete die Dauer auf ihrer Homepage an – was natürlich lokal stark von den Niederschlägen abhängig ist.
Skiausrüstung/ Snowboard leihen
Neben Ski, Snowboard, Schuhen und Boots kann man auch sämtliche sonstige Ausrüstung leihen: Helme, Skibrillen, Skihosen, Jacken, Handschuhe sowie natürlich auch Schlitten. Der geschäftige Türke verleiht dir fast alles 😉
Aufgrund bisher geringer persönlicher Erfahrung wäre meine Empfehlung, frühzeitig anzureisen und sich bei mehreren Verleihen über deren Material und Preise zu informieren. Lasst euch auch gern für euch potentielle Ski zeigen und prüft diese auf Alter und Qualität. Fragt außerdem, ob sie für euch frisch gewachst und geschliffen werden, sollten sie das nicht sein.
Da die Wintersportkultur in der Türkei nicht sonderlich ausgeprägt ist, fehlt vielen das Wissen über das richtige Equipment. Zusätzlich ist die Wintersportsaison mancherorts extrem kurz und wenig schneesicher, weswegen viele Verleihe teilweise relativ altes und abgenutztes Material haben. Um mal eben ein Gefühl für Ski oder Board zu bekommen, muss es tatsächlich nicht das allerneueste sein – und das ist für eine Großzahl der Ausleihen sicher der vorrangige Einsatzzweck. Es ist oft schwer, Ski zu finden, deren Unterseite nicht von tiefen Kratzern geziert wird – vor allem in Skigebieten, die nicht besonders schneesicher sind.
Wenn du also besser Skifahren kannst, investier lieber ein paar Euro mehr in gutes Equipment für mehr Spaß auf der Piste.
Preise für die Wintersportausrüstung in der Türkei
Für Ski und Schuhe zahlt man ab 600 TL (~17€). Preise von 1250 TL (~35€) sind allerdings auch möglich.
Ein Snowboard ist für gewöhnlich minimal günstiger als die Skiausrüstung.
Ein Helm kostet pro Tag 400 TL (~11€)
Beispiel Ausleiherfahrung Denizli
Bei meiner ersten Ankunft an Nachmittag vor meinem geplanten Skitag habe ich also erstmal drei Verleihe abgeklappert, über die ich mich vorher auf Google Maps schlau gemacht und die Rezensionen gelesen habe. Letztlich bin ich bei dem gelandet, der für Ski und Schuhe das doppelte aufruft wie der Durchschnitt anderer Verleiher (auch der direkt an der Talstation), dafür hat er auch qualitativ vergleichsweise gutes Material und bot einen exzellenten Service: Ich durfte einige Ski meiner Größe begutachten und mir ein geeignetes Paar aussuchen, welches extra noch gewachst wurde. Skischuhe habe ich nach einigem Anprobieren auch ein Paar bekommen, das relativ neu und sehr bequem war. Die Stöcke, die ich beim Ausleihen vergessen hatte, wurden mir noch auf den Berg gebracht.
Preise:
Umgerechnet 39 € (trotz Rabatt) für Ski, Schuhe (1250 TL) und Helm (400 TL). Ja, das wäre sogar in Österreich sehr teuer. Dafür war ich mit Equipment und Service sehr zufrieden und hatte jede Menge Spaß auf der Piste.
Übersicht der Skigebiete in der Türkei
In diesem Überblick sind jeweils „Zauberteppich“-Lifte und Anfängerpisten nicht mit aufgeführt. Diese gibt es aber in so ziemlich jedem Skigebiet.
Übersicht : https://www.skiresort.de/skigebiete/tuerkei/
Kurzinfos: folgen
Folgende weitere Inhalte erwarten dich außerdem in Kürze:
Überblick über viele Skigebiete (inkl. Erfahrungswerte mit dem Wohnmobil vor Ort)
Freistehen und Campingplätze / Unterkünfte
Skipasspreise allgemein
Ein paar fotographische Eindrücke:

