[TÜRKEI mit dem Wohnmobil] Medicane „Zorbas“ – viel Wind um nichts

Nun, der Titel trifft leider nicht auf Griechenland zu. Und er ist viel positiver gemeint als man ihn vielleicht versteht. Ich habe nämlich zum Glück kaum was davon mitbekommen.
Im Vorhinein jedoch hat er auch mir ganz schön Angst gemacht. Von einer Freundin, die in Izmir wohnt, hatte ich die Informationen des Auswärtigen Amtes weitergeleitet bekommen – und das hörte sich erstmal gar nicht gut an. Also erstmal Alarmstufe rot, denn man wusste nicht, wohin der „tropische“ Wirbelsturm wandern und welchen Bereich der Westtürkei es am stärksten treffen würde.
Am Samstag, als meine Mutter zurück nach Deutschland flog, war bis auf etwas Regen zum Glück alles ruhig und auch für die Flüge bestand kein Problem. Nachdem ich sie aber am Flughafen abgesetzt hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem Platz für die Nacht und den kommenden Sonntag, an dem man nun mit dem Sturm rechnete.
Gar nicht so einfach:

  • Strandnähe auf keinen Fall, denn das Meer könnte ins Landesinnere drücken, außerdem sind dort die Winde am heftigsten
  • Wald auch nicht, aufgrund von umknickenden Bäumen
  • Stadt auch schwierig, schließlich haben bestimmt nicht alle Leute all ihr Hab und Gut windfest gesichert

Dank der Geocaching App (Unbezahlte Werbung), die unter anderem als Kartenmodus „Gelände“ hat, habe ich in der Nähe von Köycegiz eine Art „Becken“ gefunden – zumindest umrahmt von Bergen. So war dies also mein Platz für zwei Nächte und einen Tag. Halb im Wald, halb in den Bergen, nicht weit weg von den nächsten bewohnten Häusern, aber trotzdem relativ „sicher“ in Sachen Sturm harrte ich also aus.

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Die Ruhe vor dem Sturm?

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Eigentlich ein ganz schöner Platz

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Wolken und Gewittter in der Ferne ohne Ende

Nicht nur, dass es der windstillste Tag war, den ich in der Türkei erlebt habe (klar, ich halte mich normalerweise an der Küste auf, dort ist es fast immer ziemlich windig), es war auch der ruhigste. Wenn kein Auto vorbei fuhr, was nicht oft der Fall war, so hörte man in der ersten Nacht nur die Zirpen zirpen und in der zweiten das weit entfernte Donnergrollen. Zuvor bestand mein Abendprogramm aus Blitze guggen – besser als jedes Fernsehprogramm!

 

Auch die zweite Nacht verlief ruhig.
Den Tag verbrachte ich damit, Blog zu schreiben, meinen Kastenwagen ein bisschen zu dekorieren, zu entspannen und mir etwas leckeres zu kochen.

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Resteessen

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Gar nicht mal so schlecht geworden für den ersten Versuch #omniakitchen #foodtruck

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Voilà: Vegetarische Torilla aus dem Omnia

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Die schöne Lichterkette (inspiriert von PataschasWorld ), die schon lange im Schrank lag, endlich mal sinnvoll installiert

Da mir das Trinkwasser und auch das Wasser im Tank langsam zur Neige ging, brach ich am Montag auf, obwohl noch nicht gänzlich Entwarnung gegeben worden war. Dabei fuhr ich zuerst in den Regen und ins Gewitter hinein, dann ließ ich es auf dem Weg nach Marmaris wieder hinter mir. Außer viel Regen, Blitzen und Donner war aber nichts Bemerkenswertes.

Sensationsgeilheit vs. Sicherheit

Auch wenn ich merke, dass auch mein Hirn irgendwie auf Außergewöhnliches gepolt ist (woher auch immer diese Programmierung kommt), bin ich mehr als froh, dass wirklich nichts passiert ist. Der Medicane hatte sich abgeschwächt und dadurch die Türkei verschont. Gut.

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Eigentlich wollte ich noch gerne weiter in die Berge (einen Cache machen!), aber der Weg war mir nicht ganz geheuer…

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