Porzellan, Melamin, Bambus, Glas – welches Material eignet sich am besten als Geschirr fürs Wohnmobil?

Mittlerweile wurde ich schon öfter (in der letzen Woche dreimal!) auf mein Holz-, genauer gesagt, Bambusgeschirr angesprochen.

 

Porzellan, Melamin, Bambus, Glas – welches Material eignet sich am besten fürs Wohnmobil?

Vor dieser Frage stand ich als Camperneuling natürlich – wie jeder andere – auch!

Ich hab ein bisschen gegoogelt und bin zum Schluss gekommen, dass es ein Melamin Set sein soll. Also habe ich mir ein hübsches Melamin-Set* ausgesucht:

2 große Teller

2 kleine Teller

2 Schüsseln

2 Tassen

im gleichen, schicken Design. Für 25€. Yeah!

 

Erfahrungen mit dem Melamin-Geschirr im Wohnmobil

Ich erfreute mich eine ganze Weile daran. Doch irgendwann erfuhr ich, dass gerade günstiges Melamin-Geschirr nicht die Qualität hat, die es haben sollte. Dass es Stoffe absondern kann, wenn man es mit Heißem in Berührung bringt. Meine Tassen waren bis dahin vom Tee schon so verfärbt, dass sie nicht mehr sauber zu bekommen waren und ein Teller fiel mir runter und zerbrach in tausend Teile. Die Teller waren ohnehin unpraktisch, da sie keinen Rand hatten… nicht nur einmal landete das Essen nicht da, wo es sollte. Es war also Zeit für etwas Neues! Nach nichtmal 1,5 Jahren wurde es mein Melamin Geschirr also aussortiert.

 

Wie ich zum Bambus-Geschirr im Wohnmobil kam

Da ich mich zu der Zeit in der Türkei befand, hatte ich zwei Möglichkeiten: Geschirr von Deutschland einfliegen lassen, wenn man wieder Besuch käme oder vor Ort etwas kaufen. Letzteres war der Fall, denn ich liebäugelte eh schon einige Zeit mit dem Bambusgeschirr* von Bamboo, welches ich auf einem Wochenmarkt immer wieder mal in den Händen hielt.

Dort deckte ich mich schließlich nach und nach ein. Mittlerweile besitze ich folgende Dinge in meiner Vanküche aus Bambus:

2 große flache Teller (mit Rand, der genau die richtige Höhe hat, damit nichts runterrolllt oder –fließt)

2 Schüsseln

1 Schneidbrett

1 Servierbrett mit der Skyline von Istanbul (zu schön, um es als Schneidbrett zu benutzen)

1 Schneidbrett mit Rand (super praktisch z.B. zum Schneiden von Tomaten, bei denen sonst immer die ganze Soße davonläuft)

Das Ganze ist mehr als ausreichend für mich in meinem Van. Auch, wenn man eine zeitlang zu zweit unterwegs ist, kommt man mit dieser Menge an Geschirr gut aus.

 

Preise Bambusgeschirr

Teller: 25TL, Schneidbrett 20TL, Schüssel 20TL (Umrechnungskurs zur Zeit des Kaufs: 1€ = 3,2 bis 3,8 TL)

Bambusgeschirr im Wohnmobil

Bambusgeschirr im Wohnmobil

 

Bambusbesteck im Wohnmobil

Sogar Bambusbesteck* habe und nutze ich mittlerweile in meinem Van – mein Bruder hat es mir zu meinem nächsten Geburtstag geschenkt! Enthalten war viel mehr, als ich im Wohnmobil brauche. Von den jeweils 10 Messern, Gabeln, Löffeln und Kaffeelöffeln, landeten jeweils zwei bis vier Exemplare in meiner Besteckschublade.

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Fülle an Bambusbesteck sogar gut war. Geht man nicht sorgfältig mit dem Besteck um, geht es schnell kaputt. Wenn man es zum Fahrradreifenwechseln benutzt, zum Beispiel, oder wenn man zu gierig in die Gabel beißt – zack, Zacken ab! Oder es einfach so mal zu rabiat benutzt, dann kann schon mal was zerbrechen.

Nichtsdestotrotz bin ich super zufrieden mit meinem Bambusbesteck!

Für Besuch einerseits und entsprechende Einsatzzwecke andererseits, habe ich dennoch zwei lange Teelöffel im Van sowie normale Messer – die schneiden einfach besser als die aus Holz.

 

Nutzungshinweise Bambusgeschirr

Wer nicht will, dass sein Apfel, geschnitten auf einem Bambusschneidbrett, ein feines Knoblaucharoma erhält oder der Löffel dem Frühstücksmüsli eine zarte Zwiebelnote verleiht, sollte ein paar Dinge beachten:

Beim Schneidbrett beispielsweise eine Seite für Zwiebeln und Deftiges, die andere Seite nur für „Süßes“ nutzen.

Ich habe mir zwei Löffel sowie eine Bambusschüssel farbig markiert (mit Nagellack, ich hatte nichts umweltfreundlicheres zur Hand). Diese nutze ich bevorzugt für Süßes. Funktioniert die Spülmaschine mal nicht ;), oder habe ich Besuch, wird auch dieses für deftige Speisen verwendet – dennoch achte ich darauf, dass in diesem Schüsselchen nicht gerade die frisch geschnittenen Zwiebeln landen.

 

Erfahrungen mit dem Bambus-Geschirr im Wohnmobil

Vorteile von Bambusgeschirr

Es isoliert. Wirklich.

Ich esse ja super gerne langsam. Und genieße möglichst lange.

Unschön ist es, wenn dabei mein Essen kalt wird.

Umso mehr freut es mich, dass dies mit dem Bambusgeschirr nicht mehr so stark der Fall ist. Esse ich beispielsweise lecker Nudeln mit Gemüse-Tomatensauce, habe ich länger etwas davon!

Und noch besser: Ich verbrenne mir nicht mehr die Finger an der Schale! Oder das Dekolleté, wo das Schüsselchen auch mal Platz findet, wenn ich gemütlich chillig esse.

Super!

Außerdem erfreue ich mich immernoch an der guten Qualität meiner Bambusteller und -schüsseln (seit Herbst 2017).

 

Nachteile von Bambusgeschirr

Mittlerweile weiß ich, dass auch diese Art des Geschirrs nicht das Nonplusultra darstellt. Man sieht deutlich, dass das Geschirr aus vielen Einzelteilen besteht, die miteinander verleimt wurden. Angeblich löst sich dieser Klebstoff mit der Zeit, was natürlich nicht gerade das Gesündeste ist.

Und wie gesagt, es kann den Geschmack von bestimmten Nahrungsmitteln annehmen.

 

 

Meine Traum-Küchenausstattung: Geschirr aus Vollholz (z.B. Olivenholz) oder bruchfestem Glas

Auf Märkten sieht man hier und da Stände, die Produkte aus Olivenholz verkaufen. Große Teller habe ich dort noch nicht entdeckt, aber so schöne Schüsseln! Nur leider kostet ein­e Schüssel allein schon mindestens 20 Euro… Wenn man sich dann komplett eindecken will, wird’s nicht gerade günstig. Na, mal sehen, vielleicht stelle ich ja nach und nach um.

Interessant ist allerdings auch Glasgeschirr*. Damit sind Sabine und Michael von Herman Unterwegs sehr zufrieden – hier ihr ausführlicher Bericht inkl. Video dazu.

Dennoch ist mein Bambusgeschirr ja noch in super Zustand – warum also wegwerfen? Umstellen werde ich wohl erst, wenn es wirklich nötig ist.

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