Als tags zuvor feststand, dass es genügt, wenn ich am Freitag erst nach Izmir fahre, überlegte ich, den Donnerstag noch anzuhängen und nochmal zu kiten anstatt schon aufzubrechen. Im Nachhinein war das wirklich eine gute Entscheidung, auch wenn ich nicht allzu lange kiten konnte.
Fotos von mir beim Kitesurfen
Zuvor aber bekam ich noch ein ganz besonderes „Geschenk“! Wie Ella, die Tochter des deutsch-türkischen Ehepaares mir zwei Tage vorher mitgeteilt hatte, hatte ihre Mutter nicht nur sie, sondern auch mich beim Kitesurfen fotografiert. Noch viel besser: Nicht etwa mit einer normalen Kamera, sondern mit einer Spiegelreflex! Ich war wirklich schon sehr gespannt auf die Bilder.
Sie waren, wie so oft, unter den ersten, die am Morgen auf den Parkplatz am Kite Beach fuhren und parkten direkt neben mir. Ich begrüßte sie und kurz darauf wanderte ich gemeinsam mit ihnen und meinem Laptop im Gepäck zu deren Surfclub. Sie wollten zeitig auf den Strand, um dem Kassierer zu entgehen. Da der Strand privat ist, muss jeder, der hier kiten geht, 40 TL pro Tag entrichten, wovon 20 TL an der Bar eingelöst werden können. Zwar zahlen die Surclubs schon eine ordentliche Miete Jahr für Jahr, aber so ist das eben. Und die meisten Kitesurfer scheinen wohl Geld zu haben…
Aber zurück zum Thema: Am Club schoben wir die SD-Karte in meinen Laptop und sahen uns die Bilder an – sie sind alle mega gut geworden! Am besten gefallen mir die, auf denen auch der Kite mit drauf ist. Zwar schaue ich immer etwas angestrengt und mein Helm sitzt schief, aber das ist zweitrangig 😉 Nach dem tollen Schnappschuss und Video, was Florian gemacht hat jetzt noch [so tolle Bilder von meinen ersten Erfahrungen beim Kitesurfen]( zu bekommen, ist wirklich mega!!
Dann ging ich wieder zurück zum Wohnmobil um mich fürs Kitesurfen fertig zu machen.
Fotos von mir beim Kitesurfen
Kitesurfen – letzter Tag, mit Unterstützung
Bevor aber wieder Gewitter einen Strich durch die Rechnung machten – diesmal von beiden Seiten aber letztlich ohne Regen, hatte ich nochmal eine tolle Zeit auf dem Wasser: Diesmal bekam ich ein kleineres Brett (keine „Tür“, wie sonst 😀 ), mit dem ich tatsächlich gut klar kam. Außerdem war Umut auch auf dem Wasser und beobachtete mich von Zeit zu Zeit um mir dann Tipps zu geben, was ich noch verbessern muss. Irgendwie hab ich das mit der Haltung auf dem Board noch nicht so ganz raus – wohin muss nochmal mein Oberkörper und mein Po?! Hahaha 😀
Ja, schade, dass ich nicht so lange kiten konnte, aber es ist eben ein Sport, bei dem man sehr vom Wetter abhängig ist. Der Wind ließ stellenweise so sehr nach, dass mir der Kite mehrfach abstürzte und so sah ich zu, dass ich ihn bei viel zu wenig Wind heil an den Strand brachte.
Interessante Stimmung mit den Wolken
Das wars dann leider mit Kitesurfen
Mein letzter Abend in Akyaka
Mein letzter Abend in Akyaka war ein würdiger Abschluss für die neun Tage in Akyaka. Viel länger als gedacht lebte ich an diesem Strand und es wurde von Tag zu Tag toller. Habe ich anfangs noch Einladungen nach Akyaka ausgeschlagen (nicht zuletzt weil ich mich voll und ganz aufs Kitesurfen konzentrieren wollte und dies wirklich alle meine Ressourcen brauchte, überzeugte mich in den letzten Tagen – oder besser gesagt Abenden – dieses kleine unscheinbare Dorf von sich.
Sonnenuntergang bei Akyaka
Bye bye, Kite Beach!
No.22 Rider’s Inn – The place to be in Akyaka
Nach einem leckeren Abendessen in einem schicken Restaurant direkt am Fluss ging es weiter ins Rider’s Inn: Unglaublich, aber ich kannte dort nach diesen neun Tagen mehr Leute, als wenn ich manchmal in der Heimat ausgehe! Alle Kitesurfer waren dort versammelt und natürlich noch viel mehr Leute – kein Wunder bei der tollen Live-Musik. Zwei der Kitesurf-Trainer hatten offenbar noch andere Talente und gaben von 22 bis 0 Uhr internationale, türkische und selbst komponierte Stücke zum Besten. Die Menge ging gut ab und es war wirklich eine tolle Stimmung dort.
Überraschend für mich war, all die Leute, die ich bislang nur im Strandoutfit kannte, mal schick-gemacht zu sehen! 😀
Um Punkt Mitternacht verstummte die Musik. Umut hatte mich vorgewarnt: Akyaka gehört wohl zu den Dörfern, in denen das so Vorschrift ist. Im Sommer gibt es in den benachbarten Ortschaften noch Clubs, in denen dann manchmal weitergefeiert wird. Hier sitzt man dann eben ohne Musik noch etwas beisammen. Gewöhnungsbedürftig, aber geht auch so. Wir sind noch eine Runde in die „Poison Bar“, wo ich wieder bekannte Gesichter vom Vortag sah, worüber ich mich sehr freute.
Abendessen mit Aussicht in Akyaka
„How happy I am to have something that makes saying Goodbye so hard“ – Winnie the Pooh
Bis ich dann ins Bett kam, wurde es tatsächlich relativ spät. Aber am nächsten Tag stand ja leider nicht Kitesurfen auf dem Plan. Das erste Mal seit einer langen Zeit. Ein bisschen wehmütig war ich ja schon. Aber auch einfach glücklich um diese Erfahrung. Und das, wo ich mir keine zwei Wochen zuvor gar nicht sicher war, ob ich es angehen sollte. Jetzt weiß ich: Es war mal wieder „die beste Entscheidung“.