Frankreichtour Pfingsten 2018 mit dem Kastenwagen// Tag 1 – Freitag – Aufbruch nach Frankreich. Stellplatzsuche mit Tücken.

Los geht’s! Das erste Mal mit Freundin und Hund

Am Freitag sollte es los gehen. Im Sommer 2013 bin ich unter Tränen im TGV aus Paris weggefahren. Und war tatsächlich seither nicht mehr in diesem wunderschönen Land. Krass, wie lange das schon ist! Es war also höchste Zeit. Die Türkei muss bis zum Sommer warten, stattdessen packte ich Julia und ihre Wuffidame „Dana“ in den Kastenwagen. Kurze Zeit vorher war ich extra bei ihr vorbeigekommen, um den Hundetest zu machen. Dana mag Autofahren nämlich nicht besonders. Sie war nervös wie immer, aber jaulte auf der kleinen Runde nicht – Test bestanden! 😀
Nach einem leckeren Frühstück im Steinhaus gingen also alle an Bord gen Frankreich. Da Freitag war und die Freitage es verkehrstechnisch immer in sich haben, starteten wir relativ früh (aber trotzdem entspannt). Staus blieben uns dennoch nicht erspart, aber es ließ sich aushalten.

Frankreich ja, aber wohin eigentlich genau?!

Ursprünglich war die Ardèche als Ziel angedacht. Nachdem aber klar war, dass uns weniger als eine Woche zur Verfügung stehen würde, wurde dies leider verworfen. Julia dachte übers Elsass nach und kurz zuvor bekam ich von jemand anderem noch den Tipp, dass die Vogesen super schön sein sollen. Da ich auch beim Klettern mal wieder auf meine Kosten kommen wollte, schaute ich kurzerhand, wo im genannten Gebiet Klettersteige mit meinem Schwierigkeitsgrad zu finden waren und wurde fündig: Ein richtiger Klettersteig sowie eine anspruchswollte Wanderrunde, für die man kein Klettersteigset benötigte. Genau das richtige für uns beide, Gratwanderung-Erfahrene Bergsteiger 😀 Somit war das Ziel klar: Ab in die Vogesen!

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Beware of the dog! 😀

Stellplatzsuche mit Tücken

Nach einer Stärkung in einem Döner-Imbiss und dem Einkaufen von Lebensmitteln wollten wir eigentlich einen Stellplatz bei Kehl ansteuern. Dieser war aber mehr als abstoßend. Er erinnerte uns an das, was man so als Gefängnishof aus den Medien kennt. Beton, hohe Zäune, die Möglichkeit, abzusperren. Zu heavy für uns. Also parkten wir kostenlos auf den öffentlichen Parkplätzen nebenan und nutzten den nahegelegenen Wald mit See für eine kleine Gassirunde. Dana war heilfroh, endlich aus der Kiste rauszukommen, machte aber keine Anstalten, danach wieder auf der Dinette Platz zu nehmen. So eine treue kleine Seele <3

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Vorm Dönerladen

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Glücklicher Hund

Nun ging es also doch nach Frankreich, wo ich in Park4Night einen schönen Stellplatz für die Nacht ausgesucht hatte. Mit wunderschönem Ausblick. Nur, den zu finden, gar nicht so einfach! Mein altes Navi mit Software von 2007 nannte mir Straßen, die es gar nicht mehr gab und Google Maps wollte und anschließend durch ein Wohngebiet dorthin leiten. Machen wir ja alles mit, Hauptsache hübsch übernachten! 😀 Also rauf auf den Berg mit dem Bock über steile Straßen, in die „Rue Fontaine“, die uns noch zum Verhängnis werden sollte. Der Drang zu diesem schönen Stellplatz zu kommen, ließ mich in eine engere Straße fahren, deren Einfahrt wie ein kleiner „Buckel“ war. Kurz nach Einfahrt sehe ich weiter unten ein Schild, das aussagt, dass die Weiterfahrt da unten verboten ist. Bremsen! Rückwärtsgang! QUIETSCH! What?!?! Aufgesetzt? Das Reinfahren klappte doch problemlos! Also alles Mögliche versucht: geradeaus, nach links, nach rechts, unten gewendet, wieder das gleiche Spiel nur vorwärts, nix half! Irgendwas knutschte immer den Boden! Wie sind wir da nur reingekommen?!
Wenn doch nur der Kastenwagen im Hof direkt neben der Straße nicht da wäre, dann könnte man da bequem drüber raus fahren.
Wir hatten also drei Optionen:

  1. Auf dem Wendeplatz unten übernachten, mit ebenfalls schönem Ausblick und die Situation aussitzen
  2. Verbotenerweise doch den sehr schmalen Weg langfahren in der Hoffnung, dass einem niemand entgegenkommt
  3. Klingeln und fragen ob der Wagen weggefahren werden kann

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Get it on the floor!” – Naja, diesmal lieber nicht!

Erste Begegnung mit einem Franzosen unter besonderen Umständen

Wir entschieden uns dann erstmal für letzteres. Ich klingelte und hoffte inständig, dass jemand aufmachen würde!
Und so war mein/ unser erster Kontakt nach 5 Jahren Frankreich-Abstinenz die mit einem sehr netten Franzosen, den wir gerade vermutlich beim Sonnenbad gestört hatten, da er nur mit kurzer Hose bekleidet war. Er war aber super nett und schneller als wir schauen konnten war sein Wagen umgeparkt und mein Kasten endlich, endlich, ohne Blessuren wieder auf der normalen Straße!!
Zum Glück hatte ich bayerisches Bier dabei, das ich ihm als Dank in die Hand drückte (hatte drei Flaschen eingepackt, sowas!!). Er empfahl uns dann noch einen anderen Stellplatz, nicht weit weg, der ebenfalls schön sein sollte. Wir waren vernünftig und folgten seinem Rat. In park4night waren zwei Stellplätze eingetragen. Wir fuhren vorbei an einem schönen Parkplatz, durch einen Ort, in dem ich wieder ins Schwitzen kam, als sich ein anderes Fahrzeug auf der wiederum viel zu schmalen Straße an mir vorbeidrängte und kamen, als wir endlich dort raus waren, an einem Matschplatz direkt an der Straße raus. Na toll. Irgendwie schien uns der Parkplatz, den wir im Vorbeifahren gesehen hatten, schöner. Also zurück. Jedoch nicht auf dem direkten Weg! Ab sofort wird jeder Weg abgecheckt und wir nehmen nur die großen Straßen! Also den Umweg um den kleinen Ort gefahren und auf den Parkplatz manövriert. Fein, ein Platz an einer Bank mit Tisch war noch frei, den nahmen wir uns mal ganz dreist.

Am Ende ist alles gut.

Was soll ich sagen, dieser Platz sollte tatsächlich der schönste auf der ganzen Tour bleiben! Direkter Blick auf Weinberge, schön idyllisch gelegen und eben diese schöne Sitzgarnitur direkt vor der Haustür. Was will man mehr?
Seit langem gönnte ich mir mal wieder ein Ankunftsbier, das ich mir echt verdient hatte. Ich war echt fertig mit den Nerven für diesen Tag. Nach einer Dusche sah die Welt aber schon viel besser aus!
Wir genossen den Abend so lange wie möglich draußen, Dana mochte den Platz auch und wir schliefen in unserer ersten Nacht zusammen mit Hund im Kastenwagen ziemlich gut!

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Verdientes Ankunftsbier!

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Sehr idyllisch

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Eine Antwort

  1. 5. Januar 2019

    […] vor allem, dort am nächsten Tag wieder rauszukommen , nach einschlägigen Erfahrungen mit meinem tiefergelegten Straßenkreuzer. Reinwärts ging alles gut, aber das hatten wir ja schonmal […]

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