Da biste eh schon leicht unter Zeitdruck, willst noch schnell den Kasten, der zum Wassertanken auf der Straße stand und dessen Dachluken gaaaanz weit offen stehen, in den Hof fahren, um letzte Dinge einzupacken und kommst aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen auf die Idee, diesmal rückwärts einzuparken (kommt man ja schneller wieder raus!)… KRACH BUMM! Tja, das war wohl der Dachvorsprung mit Regenrinne. Bei meinem ersten Wohnmobil hat die Regenrinne verloren, diesmal war es der Kastenwagen. Mittlerweile steht es also 1:1
Hin war sie also, die hintere Dachluke. So schnell geht das. Ungehinderter Blick in den Sternenhimmel. Traumhaft. Ja, nein, nicht so wirklich…
Erstmal hab ich alle Teile der Dachluke im Hof zusammengesammelt und das restliche, große Trum vom Dach geholt, mich dabei natürlich leicht geschnitten. Egal. Beim Händler meines Vertrauens abgerufen, ob sie noch was da haben, dann wäre ich da sofort hingedüst. Leider nicht. Aber denen und Google sei Dank habe ich das richtige Modell auch online gefunden. Trotzdem noch den nächsten Tag abgewartet, denn da können sie mir sagen, ob sie es am gleichen Tag schon bekommen könnten. Dann würde ich es natürlich direkt abholen.
Zwischenzeitlich, direkt nach der Aktion im Hof, hatte ich meinen Termin für den Abend abgesagt und mich mit Tape und Plane daran gemacht, das Loch im Dach fachmännisch abzukleben. So fachmännisch, wie ich es eben kann, klar. Schnipp Schnapp, Ritsch Ratsch und schon war die Folie drauf. Pünktlich zu dieser Aktion fing es auch das Nieseln an. Aber jetzt konnte ich den Kasten ja ohne Weiteres einfach unter den Dachvorsprung fahren, da war ja nun nichts mehr was stört.
Freie Sicht nach oben
Die Überreste
Ich freute mich trotzdem, dass mein Akkuschrauber beim Abschrauben der Anbauteile mal wieder seiner eigentlichen Bestimmung zukam ;D
Wieder zu – fürs erste
Als am nächsten Tag (Freitag) klar war, dass mein Händler die Dachhaube frühestens Dienstag da haben würde und ich zum Abholen auch noch hin fahren müsste, hab ich kurzerhand online bestellt und die Adresse einer Kollegin und Freundin angegeben.
Schwupps die Wupps, war das gute Stück am Montag auch schon da! Aber vorher…:
Natürlich musste es nach wochenlanger Trockenheit mit leichten Regenschauern genau in der Woche stürmen und zentimetergroße Hagelkörner vom Himmel werfen, als nur eine dünne Folie mein Zuhause im hinteren Bereich von der Außenwelt trennt! Ich sitze in der Schule und wollte mich eh demnächst auf den Weg zum anderen Schulstandort machen, um dort noch eine Stunde Französisch zu unterrichten. Als dann aber dunkle Wolken das Tageslicht so langsam abdunkelten und ich auch noch Fotos meiner Freundin aus der Stadt wenige Kilometer weiter erhielt, machte ich mich schleunigst auf die Socken!
Ob meine Plane Hagelkörnern standhält, von denen manche locker 1cm Durchmesser haben? Puh… Schnell genug war ich leider nicht, um trocken in den Kastenwagen zu kommen, denn der Himmel ergoss sich bereits kübelweise, als ich an der Tür des Schulhauses stand. Komischerweise musste ich aufgrund von Parkplatznot meinen Kasten an diesen Tag zum allerersten Mal überhaupt in einer anderen Straße als auf dem angestammten Platz parken! Zweifaches Glück, denn so stand er einerseits nicht unter Bäumen und andererseits näher an der Schule! Trotzdem kam ich klatschnass am Fahrzeug an, aber total egal, erstmal das Bett frei räumen und am besten noch ne Decke unter die Folie halten, in der Hoffnung, dass die Hagelkörner so weniger leicht die Folie durchschlagen können.
Nach kurzer Zeit war der ganze Spuk auch schon vorbei und es regnete „nur noch“. Vom schwülen Morgen und der Aktion war ich dann dermaßen verschwitzt und pappig, dass ich mich erstmal unter die kalte Dusche stelle und mir was Trockenes anzog, ganz egal, ob ich nun ein paar Minuten zu spät kam… Dann hinters Steuer, mittlerweile nieselte es nur noch. Auf den Straßen lagen zerbrochene Schilder von den Supermärkten, Äste und sonstiges Zeug – da hatte ich wohl echt Glück! Auf dem Weg in den anderen Ort passierte ich Straßenabschnitte, auf denen die matschbraune Brühe nur so aus dem Feld geschossen über die Straße floss und auf der anderen Seite ins nächste Feld…
Auf dem Rückweg, 45 Minuten später, waren die Straßen übrigens wieder weitestgehend trocken, ebenso die matschigen Stellen nicht mehr so nass, dafür aber umso matschiger. Dies führte dazu, dass mein ganzer Kasten über die gesamte untere Hälfte so richtig schön eingesaut war! Als wäre ich Offroad gefahren – schade, war ich nicht! Oder wie man es nimmt: Letztlich ist das Feld auf der Straße gewesen.
Hübsch!
Im Laufe des Tages wurde dieser Straßenabschnitt wohl noch gesperrt und am nächsten Tag war man noch damit beschäftigt, zumindest die Straße (Radweg war abgesperrt und wurde erst zwei Wochen später gesäubert) mit einem Hochdruckreinigerfahrzeug zu säubern.
Jedenfalls fuhr ich mit meinem frisch eingesauten Kastenwagen später noch zu meiner Freundin, bei der das Paket mit der Dachhaube bereits angekommen war. Netterweise stellte sie mir auch eine Klappleiter zur Verfügung, sodass ich, an den Parkplätzen entlang der Straße, mit der Leiter auf dem Gehsteig die Aktion „Neue Dachluke“ angehen konnte.
Zunächst packte ich das gute Stück vorsichtig aus, entfernte an den Stellen, an denen die Anbauteile verschraubt werden mussten, die Schutzfolie und war dann erstmal mit Dachhaube, Schrauben, Riegel, Bohrmaschine etc. im Bett zugange. So eine Dachhaube kommt einem ganz schön groß vor, wenn sie nicht da ist, wo sie hingehört!
Dann hievte ich von innen die Dachhaube durch das Loch aufs Dach, achtete darauf, dass der Öffnungsbügel bereits an Ort und Stelle ist und dann ging es draußen weiter. Vier Stifte mussten noch in die Halterungen geschoben werden. Erst rechts außen, umparken, links außen, links innen, umparken, rechts innen. Zwischenzeitlich musste man mit etwas Kraft nachhelfen, aber letztlich passt das Ding wie angegossen. Natürlich fing es auch hier wieder zu tröpfeln an, als die Luke wieder obendrauf lag. Die Stifte hab ich im Regen eingesetzt, was aber aufgrund der Temperaturen nicht weiter schlimm war. Ich war eh stolz wie Bolle, die Dachhaube innerhalb von nur 45 Minuten montiert zu haben! Und das ganz alleine! Es funktioniert tatsächlich wieder alles, als wäre nie was gewesen! 🙂
Dann noch eben die alte Dachhaube in den Karton gepackt und aufgeräumt, die Leiter wieder saubergemacht und zurückgetragen und dann gab es auch noch ein gemütliches und leckeres kleines Sit-in bei und mit meiner lieben Maria! 🙂
Reparatur auf dem Gehsteig
Tadaaaa!
Das Wasser bleibt jetzt wieder draußen…
…und macht sogar wunderhübsche Muster auf der neuen Dachhaube