2. Tag der Reise in die Türkei

Am 2. Tag standen uns sage und schreiben drei Grenzübertritte auf 750km bevor. Die längste Tagesetappe auf dieser Reise begann mit Regen, der sich später aber wieder in heißen Sonnenschein verabschieden sollte. Unterwegs direkt in Österreich noch den Tank mit günstigem Diesel vollgeknallt. Beim Fahren in die Berge ging mir natürlich wieder das Herz auf. So schön! Tagesziel  war  Rovanjska, kurz vor Zadar. Letzten Herbst den Tipp bekommen, dass man dort in der Bucht wunderbar wild stehen könne (wo genau hab ich mir natürlich wieder nicht gemerkt…), bugsierte ich das WoMo direkt zu der von mir angenommenen Stelle. Es kannte den Großteil der Strecke ja bereits und schnurrte wie ein Kätzchen. Während unser kleiner Joshi ohne uns Zuhause war… (aber das ist eine andere Geschichte, die ich an anderer Stelle erzählen werden 🙂 )

Der Weg zur Bucht führte durch das kleine Dorf und dann direkt am Meer entlang. Einen Lenkradschlenker nach rechts und WoMi wäre baden gegangen o.O In der Bucht angekommen, standen dort noch zwei weitere WoMos und viele Autos. Viele Badende, denen die großen etwas abgerundeten Steine nichts ausmachten. Julian hat sich auch mal ins kühle Nass getraut, mir waren die Steine absolut ungeheuer, sodass ich mich nach wenigen ungelenken Schritten ins kühle Nass damit begnügte, die Sonne zu genießen.

Der Versuch, am Abend zu Fuß eine Möglichkeit, etwas zu essen zu finden, scheiterte. Also mussten wir uns auf unseren zwei Rädern zur entfernteren Hauptstraße begeben. Der Weg dorthin führte den steilen Berg hinauf, sodass wir es uns dann wirklich verdient hatten, etwas ordentliches zu essen 😉

Notiz an mich: Mit heller Hose auf den nicht ganz vom Ruß befreiten Fahrradsattel ist keine gute Idee 😛

Wir hatten bereits festgestellt, dass wir komischerweise zu wenige Handtücher/ Trückeltücher / was auch immer mitgenommen hatten. Also kam uns die Stoffserviette bei meinem Fischgericht gerade recht… Sie tut bis jetzt treue Dienste im WoMo 🙂

Vom Restaurant (außerdem: juhuuu, Internet! 😀 hier erhielt ich meinen Stundenplan fürs kommende Halbjahr) aus hatte man perfekte Sicht aufs WoMo, wie es mittlerweile immer einsamer am Strand stand. In den ersten Tagen einer solchen Reise, wenn man sich erst wieder ans WoMo und Reisen gewöhnt, kommt es mir immer komisch vor, mein WoMo „alleine“ zu lassen. Vielleicht liegt es auch am anderen Umfeld… Vielleicht muss auch erstmal eine Nacht vergehen, in der nix passiert und ich Vertrauen zum Umfeld fassen kann.

Als wir zum Essen aufgebrochen waren, waren alle Badegäste weg und lediglich ein Ehepaar stand mit seinem WoMo ein paar Meter weiter.

Nach dem Essen ketteten wir unsere Fahrräder neben dem WoMo an, weil wir zu faul waren, sie hintendrauf zu schnallen ‘(noch waren wir nicht so routiniert darin wie einige Tage später) und kuschelten uns bald in den Alkoven, nachdem ich noch ein paar hübsche „WoMo am Strand mit Stadtkulisse im Hintergrund“-Bilder geschossen hatte. Dass wir am nächsten Morgen aber nicht an selber Stelle aufwachen sollten, wusste wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht…

Kurz vorm Einschlafen genossen wir noch den Blick auf entfernte Blitze… Leider blieb es nicht nur bei Blitzen. Sie brachten auch noch heftigen Wind und Regen mit. Das Schlimmste ist ja, wie ich seit dem Herbst zuvor wusste, Wind – vor allem wenn die Luftfederung nicht knalle voll ist (und das ist sie fast nie, weil sie ständig Luft verliert). Mitten in der Nacht, nachdem ich schon etwas wach gelegen war und nicht mehr einschlafen konnte, weil es immer wieder schüttete und das WoMo im Wind nur so schaukelte, verdonnerte ich kurzerhand  den armen Julian, mir beim Fahrrad-aufs-WoMo-packen zu helfen und scheuchte ihn aus dem Bett (hätten wir die Fahrräder einfach direkt nach Benutzung wieder ordentlich aufgeräumt, wäre ich einfach alleine losgefahren ^^ ). Ich wusste, ich würde kein Auge mehr zu bekommen bei diesem Wetter, was der Laune am Folgetag sowie der Fahrtüchtigkeit in keiner Weise zuträglich gewesen wäre. Zum Glück erwischten wir einen Moment, in dem es nicht regnete.  Auffahrkeile mussten auch noch eingepackt werden, nachdem sie vom Winde verweht unter dem WoMo eingesammelt werden mussten, und los ging es. Irgendwo in der Siedlung auf der anderen Seite der Bucht fanden wir am Hang eine Seitenstraße mit ausreichender Breite und vor allem Schutz vor dem Wind, wo wir die restliche Nacht mit ruhigem Schlaf verbringen konnten.

 

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