Tag 1 – Izmir Bye Bye!
Abschied aus Izmir. Ohne Tränchen gings auch diesmal nicht. Das gehört mittlerweile irgendwie dazu…
Sobald ich aber mit der Fähre auf der anderen Seite der Bucht ankam, war fahren angesagt. Fahren raus aus der Türkei. Auf gut ausgebauten, ruhig fahrbaren zweispurigen Straßen. Und ich stellte fest, dass ich bislang auf dem Weg raus aus Izmir immer erst viel zu spät auf die Autobahn gefahren war und mir somit viel zu viel stressigen Stadtverkehr angetan habe.
Insofern hatte es wohl auch was Gutes, dass mein Navi den Dienst versagte und ich stattdessen mit GoogleMaps via Handy navigierte.
Gleichzeitig war das Handy auch über AUX mit meinem Radio verbunden und solange ich noch türkisches Internet mit 10GB gratis hatte, gönnte ich mir mal wieder ne ordentliche Portion Spotify mit den Liedern, die ich in den vorherigen drei Monaten „geshazamt“ hatte 😀
Ich fuhr bis Ayvalik und übernachtete auf demselben Stellplatz am Meer, auf dem ich schon auf der Hinfahrt stand. Diesmal nur ohne Wind – sehr angenehm. So konnte ich auch mal wieder draußen in der Sonne sitzen.
Görösürüz Izmir
Der Kasten auf hoher See
Ein gut getarntes WoMo auf dem Weg nach Ayvalik
Driving
Nächstes Mal steht das Flugzeug-Restaurant auf dem Programm!
Tag 2 – Rückgriff auf Altbewährtes
Den nächsten Tag startete ich mit einem Großeinkauf im Supermarkt. Da noch nicht ganz sicher war, ob ich nun nach Deutschland zurückfahre oder eine zeitlang in Griechenland bleibe, habe ich einfach nochmal günstig in der Türkei eingekauft – eben auch Dinge, die nicht so schnell schlecht werden.
Ich fuhr weiter bis Ayvacik. Dort legte ich erstmal eine Nachmittags-Essenpause ein. Da überkam mich auch so ein bisschen der Abreiseblues. Bedeutet: keinen Bock mehr auf nichts. Außer Zurückfahren, aber das ist in den meisten Fällen keine wirkliche Option. Nach lecker aufgewärmter Lasagne und ein paar Sonnenstrahlen direkt am Meer stand aber fest: Hier direkt an der Straße werde ich nicht übernacht stehen bleiben.
Also ab auf die Straße. Ich war fit genug, es noch bis Canakkale zu schaffen und dort kannte ich auch einen Stellplatz, auf dem ich eine ruhige Nacht verbringen könnte. Insofern war die langsam einbrechende Dunkelheit kein Problem.
Lasagne schmeckt am Meer nochmal so gut!
Tag 3 – Chillen in Canakkale
Den folgenden Tag gönnte ich mir. Viel Nichtstun, ein bisschen Chillen in der Sonne am Strand, der keine 50 Meter entfernt war.
Canakkale – Blick auf die großen Frachter
Tag 4 – Überfahrt nach Europa und Treffen in Griechenland
Früh am nächsten Tag brach ich auf zur Fähre, die mich vom Asiatischen wieder auf den Europäischen Kontinent brachte. Der nächste große Schritt auf dieser Reise.
Und ehe ich mich versah, war ich auch schon raus aus der Türkei. Eigentlich wollte ich gern nochmal für günstiges Geld meinen Kasten waschen, aber auf meine Art. Komischerweise fand ich keine einzige Waschanlage, in der ich selbst hätte waschen dürfen. Übernehmen alles Service-Mitarbeiter. Na gut, nehmen wir den Staub aus der Türkei eben mit.
Bei Alexandropolis fuhr ich einen Stellplatz an, den mir mein Bruder empfohlen hat. Dort gab es jede Menge Platz zum Freistehen direkt am Meer. Ein Bekannter, Harry, wartete dort schon auf mich. Er hatte den Küstenweg in den Süden gewählt und ist meinem Rat gefolgt, auf Thassos zu fahren. Ähnlich wie Melly und ich ein Jahr zuvor ist auch er auf dieser wundervollen Insel ein wenig versackt – im positiven Sinn. So richtig entspannt. Nun war er auf dem Heimweg nach Deutschland. Bei mir hatte sich zwischenzeitlich auch geklärt, dass ich mich besser erstmal nach Deutschland begebe.
Einerseits, weil ich seit einigen Monaten nun, seit ich „frei“ bin, meine private Krankenversicherung selbst zahlen muss – diese ist somit viel teurer. Von welchem Geld also bezahlen? Um die PKV in Hinblick auf mögliche zukünftige Tätigkeiten, die eine PKV erfordern (und das bitte ohne vorherige Gesundheitsprüfung und höhere Beiträge aufgrund höheren Eintrittsalters) zu erhalten, gibt es für mich derzeit nur die Möglichkeit, über ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis wieder in die gesetzliche Krankenversicherung zu kommen. Nur so kann ich meine private Krankenversicherung „ruhend“ bzw. „auf Antwartschaft“ stellen und das relativ günstig (1€ pro Monat).
Außerdem müssen immer noch meine neuen Kontaktlinsen angepasst werden, da diese bei Bestellung im Juli leider nicht richtig gepasst haben. Obwohl ich meiner Ärztin die Situation geschildert hatte und sie meinte, ich könne mich wegen eines Termins auch kurzfristig melden, habe ich nun eine Wartezeit von 5 Wochen.
Das sind die zwei wichtigsten Punkte, weswegen ich wieder zurück nach Deutschland fahre. Ab Platz 3 finden sich viele weitere Dinge, die ich gerne mal angehen möchte. Ob ich es während dieses Aufenthaltes an der Homebase schaffe, sei allerdings dahingestellt. Da sin so Sachen wie: Einen ausziehbaren Regalboden an die Schränke übers Bett einbauen, der Umbau zur Trenntoilette, evtl. der LKW-Führerschein (wie ich es mir eigentlich für dieses Jahr vorgenommen hatte), dann natürlich noch Ölwechsel, Reifenwechsel, Luftfilterwechsel und sonstige Dinge, die ab und zu mal sein müssen.
Am Abend an diesem schönen Strand in Griechenland zweifelte ich aber nochmal kurz an der Entscheidung… Griechenland ist schon ein tolles Land zum Überwintern. Zwar hatte ich bislang nicht allzu viel Kontakt zu Einheimischen, aber an traumhaften Freistehplätzen für Wohnmobile mangelt es hier nicht – das weiß ich schon aus meinen vorherigen Griechenland-Durchfahrten.
Ich wurde mit Winterapfel-Schokoriegeln versorgt und zum Abendessen gab es frischen Salat und Nudeln mit Tomaten-Gemüsesauce. Der Klassiker.
Da Harry ursprünglich bis in die Türkei fahren wollte, beschlossen wir, am nächsten Tag nochmal in die Türkei zu fahren. Hehe 😀 Ich hatte noch 2 Tage Visum übrig und auf dem Weg nach Bulgarien ist Edirne nicht weit. Es ist auch nur ein zusätzlicher Grenzübergang.
In Griechenland am Stradt sieht man tolle #Freiheitsmobile! <3
🙂
Das letzte Mal im Meer