Kurztrip Türkei – für 5 Tage, oder nur 3?
Lange hatte ich mich wieder darauf gefreut… wie lange? Das letzte Mal war ich Anfang November dort – ganze 3,5 Monate war das nun schon her!
Anfahrt und Parken direkt am Flughafen
So düste ich also in meiner kurzen Woche Faschingsferien los, nachdem ich in den ersten Tagen diversen Krams (u.A. Versicherungen…) erledigt hatte. Nicht mit dem Rasemobil, sondern mit dem Reisemobil, meinem KaWa. Deswegen, weil ich damit nach Rückkehr nicht mehr zurück zur Homebase, sondern direkt zu meiner Arbeitsstelle fahren würde. Mit geladener Batterie und vollem Frischwassertank also ab nach Frankfurt, in Würzburg noch jemanden von Blablacar eingepackt. Sind super durchgekommen und der Check-in am Holiday-Parking-Parkplatz klappte auch reibungslos. Weil ich mit dem Kastenwagen unterwegs war, hatte ich mich gegen die Low-Cost-Variante „Parken im Industriegebiet mit Busanbindung“ und für den bezahlten Holiday-Parking entschieden, da dieser ja immerhin ne Schranke hatte und somit etwas sicherer schien. Zeitlich jedoch nahm sich das fast nix, da ich erst gefühlt einmal um den Fraport außenrum fahren musste, um zum Holiday-Parking zu gelangen. Und dann die gleiche Strecke wieder zurück zum Terminal mit dem Shuttlebus des Parkplatzes. Da ich diesmal als früher Vogel unterwegs war (2 Monate vorher gebucht), kostete mich der Holiday-Parking Parkplatz auch nur 29€. Sonst ließ ich für den öffentlichen Bus je 3,15€, das war diesmal also nun 22,70€ teurer. Dafür hatte ich ein gutes Gefühl, meinen Kastenwagen dort zu parken. Außerdem gibt es auf diesem Parkplatz offizielle Wohnmobil-Parkplätze! Diese sind zwar meist von Autos belegt, aber für mich war noch ein Plätzchen frei. Laut Internetseite dürfen die Fahrzeuge auf dem Parkplatz allerdings nicht mehr als 2,5 Tonnen wiegen… kleiner Widerspruch…? Infos gibt’s hier: https://www.frankfurt-airport.com/de/reisen/am-flughafen.detail.suffix.html/information/faq-parken/faq-parken.html
Flug und Ankunft
Bis zwei Tage vorher war mir gar nicht bewusst, dass ich ja am VALENTINSTAG in die Türkei fliegen würde! Ach, der Valentinstag. Von der Fluggesellschaft, Sun Express, wurde jede Frau mit einer Rose und einer Praline bedacht. Ich hab mich wirklich sehr gefreut! Noch mehr gefreut habe ich mich allerdings über die Zeitschriftenauswahl im Wartebereich des Gates. Ist es üblich, dort absolut aktuelle Zeitschriften kostenlos zu bekommen? Oder war das auch wegen Valentinstag…? Ist mir nicht so ganz klar. Jedenfalls gab es dort – anders als in so manchen Zeitschriftenläden – tatsächlich die „Reisemobil“, die ich mir direkt schnappte.
Während des Fluges blätterte ich aber auch in meinem neuen „CamperVans“ Magazin, hab geschlafen und dabei das neue „Nackenhörnchen“ ausprobiert. Meistens passiert es über Griechenland, dass sich die Wolkendecke öffnet und den Blick auf unsere schöne Erde freigibt. Ich versuche dann immer herauszufinden, wo sich das Flugzeug gerade befindet. Diesmal erspähte ich die Bucht von Thessaloniki , ganz charakteristisch erkennbar am Flughafen, dessen Start- und Landebahnen in die Bucht ragen. Auf dem weiteren Weg sehe ich meist viele Straßen, auf denen ich in den letzten beiden Sommern mit meinem Alkoven unterwegs war, und schwelge in Erinnerungen.
Am Flughafen angekommen und am Gepäckband wartend, hörte ich auf einmal eine Stimme „Lisa!“ – und war erst ganz verdattert. Stand da doch eine Freundin und ehemalige Kollegin, die gerade mit einem anderen Flieger aus Deutschland eingeflogen ist. So klein ist die Welt. Das fühlte sich schon ein bisschen wie „nach Hause kommen“ an. Zugegeben, Izmir ist mittlerweile sowas wie meine aktuelle „Herzensheimat“.
Mittlerweile war es schon halb neun abends. Nachdem ich meinem Mietwagen einen Schluck deutsches Leitungswasser für die Scheibenwischanlage gönnte, konnte die Fahrt mit Durchblick losgehen – direkt ans Meer! Dies war aber nur ein kleiner Abstecher, da ich nicht zu spät bei einer Freundin sein wollte, bei der ich die nächsten Tage unterkommen durfte. Nachdem ich also, wie so oft, „get in touch with the ocean“ wörtlich genommen hatte, begrüßte mich dort nicht Meli, sondern: ein unglaublich süßes und noch dazu ultraschmusiges kleines Baby-Kätzchen! Da es mit ca. 12°C absolut nicht kalt war, setzte ich mich auf die Terrasse und war erstmal mit dem kleinen beschäftigt. Nächstes Highlight des Tages war die Wärmflasche, die ich im Bett meines Gästezimmers vorfand.
Joshi will mit?!
Diesmal war sogar Zeit zum Entspannen
Zietschriftenauswahl am Gate
Valentinstagsgeschenke von Sun Express
Pralinchen
Ab in den Flieger, ab in den Süden
Beste Fluglektüre
Thessaloniki
Das Baby Katzi!
Home is where the cat is
Tag 1/3
Tja, auch in der Türkei ist nunmal Winter, auch wenn Frost und Schnee selten sind. Am ersten Tag regnete es immer wieder ordentlich. Ich hatte ohnehin einiges zu besorgen, also ab nach Kemeralti auf den Bazar, natürlich mit dem obligatorischen Abstecher am Saat Kulesi – Uhrenturm – vorbei. Pflichtprogramm war nach dem Geld wechseln (tja, die Zeiten mit türkischem Konto und Euro-Einkommen darauf, sind leider vorbei) mein Stamm-Gewürzladen sowie einige der vielen Saft-Bars. Es geht nix über einen karisik Portakal-Nar-Suyu, und wenn da sogar noch ein paar Erdbeeren mit reingemixt sind, scheint für mich die Sonne, egal wie das Wetter ist!
Das Wetter eignete sich aber bestens dazu, den Mietwagen, den ich diesmal nicht frisch geputzt erhalten hatte, noch weiter einzusauen 😉 so holperte er abends über die Buckelpiste zur heißen Quelle im Häuschen direkt am Meer und die Büsche entlang des Weges zeichneten viele Linien in die Staubschicht auf dem Lack.
Baden in dem warmen Wasser war mal wieder traumhaft, auch wenn sich später ein kleiner Frosch „verhüpfte“…
Kemeralti – Bazar
Bir tane Portakal Nar suyu, lütfen! Bester Saft ever!
Llokum und ganz viele andere türkische Leckereien.
Der Uhrenturm bei Regen
Tag 2/3
Nach einem weiteren, sehr leckeren türkischen Frühstück mit ultra-gesundem grünen Smoothie aus dem deutschen Vitamix kam ich etwas später als geplant endlich in der Schule an. Was? Schule in den Ferien? An meiner ehemaligen Schule waren keine Ferien und so hatte ich endlich die Gelegenheit, allen noch verbliebenen Kollegen „Hallo“ zu sagen sowie meine ehemalige Klasse zu besuchen. Ich wurde sehr freundlich empfangen, nicht nur von zwei Grundschulkindern, die mich bei der ersten Gelegenheit fest abknuddelten 😀
Am Abend stand „Poetry Slam“ auf dem Programm. Dort ging ich später auch hin, weil man dort alle nochmal in einer ganz anderen Atmosphäre trifft. Vorher machte ich mich meinem Renault Symbol, der diesmal als Diesel ordentlich motorisiert und alles andere als eine „Gurke“ war, die Wege zum Meer unsicher. Ziemlich flott fuhr ich nach Süden, um mich auf der Halbinsel eine halbe Stunde in die Sonne zu chillen. Zwar mit Jacke an, da es echt windig war, aber trotzdem wärmte die Sonne meine blasse Haut.
Als es mir dann zu kühl wurde, steuerte ich den Wochenmarkt an und nahm auf dem Weg noch zwei Flaschen frisches Quellwasser mit – es gibt nichts besseres! Vom Markt schleppte ich letztlich ganze acht Kilogramm Obst:
- 4 kg Orangen
- 1 kg Erdbeeren
- 1 kg Mandarinen
- 1 kg Granatäpfel
- 1 kg Birnen
Die Tüten gesellten sich zu meinen Einkäufen vom Bazar und das Gästezimmer wurde voller und voller…
Nach dem Poetry-Slam, der wieder sehr gelungen und unterhaltsam war, ging es noch essen. Pflichtprogramm Terleten mit der Herausforderung, vor Schärfe nicht zu weinen, im Topcu. Immer wieder ein Highlight.
Wochenmarkt. So schön
Essen! Esme, Cig Köfte…
Ali Nazik bei Topcu
Sonne genießen
Meer, my Love!
Tag 3/3
Wie der vorherige wieder ein absolut schöner Tag mit viel Sonne. Allerdings bin ich nach einem abermals sehr leckeren Frühstück wieder relativ spät losgekommen und fand es am Meer viel zu windig. Da mir Minimalistin langsam die Klamotten aus-, weil kaputtgehen, hatte ich nichts gegen ein bisschen Shopping. Söke, wo es so viele Outlet-Läden gibt, ist für einen Tag leider zu weit weg, also ging es diesmal ins Selway-Outlet. Unglaublich, aber dort habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Winterschuhe mit eingebauten Spikes gesehen! In der Türkei! Ein umklappbares Modul in der Sohle machts möglich. Ob Laufen damit gut funktioniert, habe ich nicht ausprobiert, weil mir die Schuhe optisch nicht zusagten. Dafür fand ich in einem anderen Geschäft meine neuen kuscheligen Winterstiefel, von 300 auf 200 TL reduziert (beim aktuellen Wechselkurs von ~4,6 à ~43,50).
Auf dem „Heimweg“ kaufte ich noch vier Fische, Cupra, die wir später mit meiner Freundin, die ich am Flughafen getroffen hatte, verspeisten. Auch eines dieser obligatorischen Essen, wenn ich in der Türkei bin. In den Genuss von Ferhats Sardellen bin ich diesmal leider nicht gekommen, und dabei war ich gefühlt von früh bis spät schon nur am Essen.
Es gibt sie! Türkische Wohnmobile!
Schmusestunde mit den zwei Schmusekatzis
Ohne Türk Kahvesi geht nix.
Ein schöner alter VW Bus
Abflug (Izmir-Frankfurt)
Ich hatte es mal wieder nicht geschafft, reichtzeitig ausreichend vorzupacken, also artete das früh mit Duschen wieder etwas in Stress aus. Aber Zeit für einen frischen Smoothie (Erdbeer, Orange, Apfel) und ein paar ruhige Abschiedsworte muss sein, und so kam ich etwas später los als geplant. Nach einem kleinen Abstecher wurde es schon fast knapp, dass ich zum Flughafen kam, aber es war mal wieder alles „just-in-time“. Das Gewicht meines Koffers war von zarten 18 kg auf satte 31 kg gestiegen, wobei das eine Kilogramm zu viel glücklicherweise nicht ins Gewicht fiel 😉
Bei der Sicherheitskontrolle fanden die Angestellten meinen Rucksack sehr interessant und fragten nach einem Messer. Ich wusste von nix und eine erste kurze Durchsuchung förderte nichts zutage. Nochmal durch den Scanner. Langsam dämmerte mir es: normalerweise verwendete ich einen anderen Rucksack für Flüge, in dem sich nichts gefährliches mehr befand. Dieses hatte ich nämlich in DIESEN Rucksack gepackt. Ich erinnerte mich an ein kleines, sehr spitzes und scharfes Klappmesser. Und genau dieses fand der Sicherheitsmensch wenige Sekunden später. Ups. Peinlich. Was aber viel krasser war, war die Tatsache, dass sich dieses Messer seit Beginn meiner Reise in meinem Rucksack befand. Dies bedeutete, dass es bei der Sicherheitskontrolle in Deutschland nicht aufgefallen war! Krass finde ich das! Klar, damit kann man wohl nicht so leicht ein Flugzeug vom Himmel holen, aber ordentlich Schaden anrichten schon…
Nach diesem Zwischenfall musste ich aber zackig zum Gate, denn dort stand schon „son cagri“ – Last call. Ich hatte Glück, bei so spätem Einchecken noch einen Fensterplatz ergattert zu haben, offensichtlich war da noch jemand später dran als ich. So saß ich da, schaute aus dem Fenster auf Izmir und seine Berge, zwischen denen Nebel hing, der bis aufs Meer reichte… und mir kullerten die Tränchen. Es war wohl eine Mischung aus Abschied und schönen Erinnerungen. Erinnerungen an so wundervolle eineinhalb Jahre mit meinem so zuverlässigen Wohnmobil in diesem wunderbaren Land mit so lieben Menschen. Dass ich wiederkomme, ist keine Frage. Nur: Wann, und wie lange, und: mit dem Flieger oder auf vier Rädern? So langsam nimmt die Urlaubsplanung Formen an…
Da steht es! Das kleine Spaßmobil!
Genauso türkis, wie das türkische Meer – nur in Deutschland
Görüsürüz, Izmir!
Ankunft mit Überraschung
An meinem Stellplatz angekommen wuchtete ich gerade meinen tonnenschweren Koffer aufs Bett im Kastenwagen – was gar nicht so leicht ist, wenn man bei der Enge auf die umliegenden Möbel aufpassen muss – als es plötzlich klopfte. Ich ahnte schon Schlimmes, da entdeckte ich mein Bruderherz! Wie schön, ein Überraschungsbesuch! Damit hatte ich wirklich gar nicht gerechnet.
Nach ein bisschen Sightseeing und einem leckeren Burger im besten Restaurant der Stadt, tauschten wir Leckereien einer lokalen Food-Messe gegen Obst und Börek aus der Türkei. Hätte ich das gewusst, hätte ich noch viel mehr Leckereien für ihn mitgenommen. Aber mal ehrlich: wohin damit? Es war ja gar kein Platz 😉 Und Orangen sind ohnehin viel gesünder als all die Dinge aus der türkischen Konditorei… jaja, schönreden klappt nicht so gut 😀
Es war dann echt ein schöner Abend und ein toller Abschluss der Ferien.
Burger zum Ankreuzen
Vegetarischer Low-Carb-Burger ohne Brötchen
Lecker, mit extra viel Knoblauch Soße
Und nen alkoholfreien Joghurt-Cocktail hinterher
PS: Und falls es jemanden interessiert, was so ein Kurztrip kostet:
Flug (FRA-ADB): 194€
Mietwagen (4 Tage): 47 €
Laufende Kosten: ca. 149€
—>> Gesamt: 390€