2015 – Review und Ausblick

Da ich gerade auf einem anderen Blog (wie ist das eigentlich, darf ich hier einfach andere Blogs verlinken oder muss ich erst fragen? Bitte aufklären, falls jemand Ahnung hat! 🙂 ) einen Jahresrückblick gelesen habe, dachte ich, es ist auch hier mal Zeit, eine kleine Review zu 2015 zu schreiben… und einen Ausblick auf 2016 zu geben.

Zum einen wurde ich in letzter Zeit oft gefragt, wie viele Kilometer ich denn schon mit meinem immernoch-namenlosen-WoMo gefahren bin… und ich muss sagen: Keinen Schimmer! Ich habs einfach nicht mit Zahlen. Aber ich hab deswegen jetzt extra mal nachgeschaut:
118900 km hatte es drauf beim Kauf. Heimfahrt, Europa Park, Kroatien, Österreich und diverse kleinere Touren später beläuft sich der km-Stand nun auf gut 127000 km – also rund 8000 km mehr (wenn ich richtig gerechnet habe ^^) – ne ganze Menge also…

/Nachtrag für Zahlenfetischisten: mit 59 Übernachtungen im Jahr 2015 habe ich 1/5 bis 1/6 des Jahres im Wohnmobil übernachtet. Je nachdem, ob man jetzt vom ganzen Jahr ausgeht, oder von dem Zeitraum, den ich das WoMo bisher besitze 😉

Und sonst war 2015 einfach nur ein mega tolles Jahr für mich. Es hatte einige Höhen und Tiefen… wobei das ja normal ist, Jing und Jang, oder so… alles gleicht sich aus. Wenn man aus Angst vor “Tiefen” die “Höhen” verhindert, hat man doch auch nix davon, wenn das Leben nur so gleichbleibend vor sich hin dümpelt… da lieber voll ins Leben gestürzt, da merkt man wenigstens, dass man noch lebt 😉 Auch wenns manchmal nicht leicht war, und es sogar schon vorher abzusehen (und somit verhinderbar) gewesen war, muss ich sagen, ich hätte es genau so wieder gemacht. Klar, die Tiefs wären mir erspart geblieben, aber leider auch viele schöne Erfahrungen und Momente und auch lehrreiches… 🙂

Definitiv das Highlight und die beste Entscheidung überhaupt war natürlich der Kauf meines WoMos! Hier gab es noch kein adäquates Tief, wenn man von ein paar Sorgen hinsichtlich Dichtigkeit und Haltbarkeit mal absieht, hatte ich damit echt immer nur tolle Zeiten. Wenn ich vor ein paar Jahren schon gewusst hätte, bzw. es mir bewusst gewesen wäre, wie oft ich noch umziehen würde, hätte sich damals schon der Kauf eines teureren Mobils seeehr gelohnt. Aber besser spät als nie 🙂

Und nachdem in diesem Jahr meine Ausbildung auch endlich ein Ende gefunden hat, konnte ich mich mal wieder – oder überhaupt?! – voll und ganz auf mich konzentrieren, wobei auch das WoMo nicht zu kurz gekommen ist 😉

2015, mein Jahr der ersten Male – erstes WoMo gekauft, viele neue Dinge ausprobiert, gesehen, das erste Mal alleine im Urlaub gewesen, zum ersten Mal in der Türkei, in Kroatien, etc. pp. eh viel gereist, und viel erlebt.

Dazu muss ich auch noch was sagen… Die häufigsten Fragen bzw. Bemerkungen bezüglich meines alleine-Urlaubs (nicht durchgehend, aber zum Großteil ja schon) in Kroatien waren:
– Hattest du denn keine Angst?
– Das ist ja ganz schön mutig! Ich kann beides schon nachvollziehen, jedoch nur zum Teil: Wenn ich Angst gehabt hätte bzw. habe (eine komische Situation gabs ja), dann hätte ich es nicht gemacht bzw. etwas an der Situation verändert, damit ich eben keine Angst mehr habe. Und wenn ich Angst vor der ganzen Unternehmung gehabt hätte, hätte ich es gar nicht erst gemacht bzw. einfach abgebrochen, als ich dann alleine war. Die Bora wäre ein super Alibi-Grund gewesen ;o)
Die Sache mit dem Mut steht da ja schon irgendwie im Zusammenhang damit. Mutig… Wenn man selbst einfach sowas durchzieht, weil man Lust drauf hat, neues zu entdecken, neue und verschiedene Leute kennenzulernen, dann empfindet man das gar nicht als “mutig”… Man macht es einfach und es macht Spaß. Klar, je nach CampingPlatz und CamperNachbarn kann es auch mal einsam sein, aber es ist jedem freigestellt, doch mal zu lernen, über den eigenen Schatten zu springen und die anderen anzusprechen, oder sich nicht zu trauen (oh, wo ist da auf einmal der Mut? 😛 ) und die Einsamkeit auszuhalten bzw. auch mal zu lernen, damit umzugehen. Sich selbst besser kennenzulernen.

“Wenn du etwas sein willst (mutig, etc.), dann warte nicht darauf – sei es!”

Diesen Spruch hab ich so oder so ähnlich vor kurzem irgendwo gelesen und er ist mir in Erinnerung geblieben. Nicht zuletzt, weil ich Menschen kenne, die tatsächlich glauben, dass sie irgendwann von selbst (?) an den Punkt kommen, wo sie z.B. mutig genug sind, eine allein-Reise zu unternehmen oder sich auch einfach mal ein halbes Jahr Auszeit vom Hamsterrad zu gönnen. Ich glaube, solche Menschen haben leider noch nicht realisiert, was es bedeutet, selbst für sein Leben verantwortlich zu sein. Das spricht und schreibt sich so leicht, ja. Aber man muss man hinter die Bedeutung dieser Worte kommen. Nur weil einem vom “außen” ein Lebensentwurf tausendfach vorgelebt wird, heißt es nicht, dass es für einen selbst keinen anderen Weg gibt und man sich dem einfach anpassen muss (määääh!). Leider kommen viele nichtmal an dem Punkt, genau das zu realisieren, habe ich so den Eindruck. Selbst-Verantwortung.

Während meiner Reise habe ich von vielen (meistens Rentnern, die waren ohnehin viel aufgeschlossener als die wenigen gleichaltrigen, die man getroffen hat…) gehört, dass ich das genau richtig mache und ich das Leben genießen soll, solange es geht. In diesem Zusammenhang hört man dann auch leider immer wieder und viel zu oft viele Geschichten von Bekannten, Freunden, Partnern… die ihr ganzes Leben lang geschuftet haben und kurz vor oder nach dem Rentenalter an einem Herzinfarkt gestorben oder einer schlimmen Krankheit erkrankt sind, und dabei noch so viele Pläne hatten. Einer soll an einem Tag noch sein WoMo gepackt haben, um am nächsten Tag damit in den Urlaub zu fahren…am nächsten Morgen lag er tot im Bett. Tja, blödes Thema für eine 2015-Review, was? Aber das gehört eben auch zum Leben dazu und man sollte sich dessen bewusst sein. Und das beste aus seinem eigenen Leben machen. Natürlich weiß man nie, ob man im Nachhinein darauf zurückblickt und zu allem sagt: “Ja, das würde ich wieder so machen.” Letztlich gibt es Entscheidungen, bei denen man sich für eine Tür entscheidet und sich dadurch gleichzeitig für eine sehr lange Zeit oder vielleicht auhc fpr immer, ganz viele andere Türen schließen. Aber ich denke, es ist ein guter Weg, auf sein Gefühl zu hören (bzw. das überhaupt erstmal zu lernen, in unserer automatisiert-maschinellen Welt…) und sich davon leiten zu lassen. Es ist vielleicht ein “leichterer” Weg, aber wieso diesen gehen, wenn es sich im Moment nicht richtig für mich anfühlt?

“The most difficult roads lead to the most beautiful places.”

Einfach wäre es gewesen, einen Job mit gutem “Preis-Leistungs-Verhältnis” anzunehmen – wenn es einem ums Geld geht. Aber jeden Morgen aufstehen und an einen Ort gehen, an dem man sich nicht wohlfühlt? Nein. Auch nicht nur für ein halbes Jahr.

Etwas schwieriger wäre es gewesen, einen Job an einem Ort anzunehmen, der verkehrstechnisch ungünstig liegt, freizeit- und sozialtechnisch ebenso, und einem viel abverlangt, aber auch viele Erfahrungen bringt, dafür, dass man vergleichsweise wenig verdient. Aber ein gutes Gefühl wäre dabei gewesen, sodass es keine falsche Entscheidung gewesen wäre.

Noch schwieriger ist es, einen Job anzunehmen, bei dem ziemlich viele unsichere Faktoren dabei sind, man auf keinen von diesen vorbereitet ist und nur auf einen Teil seiner Erfahrung vertrauen kann oder muss. Bei dem das Umfeld und die Leute ganz anders sind als im bisherigen Arbeitsleben. Und – ich nichtmal die Landessprache auf niedrigstem Niveau beherrsche (A1 wäre schon fein…. ^^)

Warum es mir aber gar nicht schwer fiel, mich für letzteren zu entscheiden? Wenn dein Gefühl richtiggehend danach “schreit”, genau das machen zu wollen, auch wenn du gar nicht so genau weißt, warum, denn rational gesehen könnten da so einige Herausforderungen auf einen zukommen, denen man sich bei Option 1 und 2 nicht hätte stellen müssen und easy going gehabt hätte, dann… hör auf dein Gefühl! Wenn sich diese Gefühle laut hätten ausdrücken können, wäre mein rationales Hirn ziemlich schnell übertönt gewesen und die Entscheidung früher gefallen, ohne so viel Kopfzerbrechen.

Auch nach einer kleinen (oder doch größeren?) Veränderung in meinem Leben momentan möchte ich mich dennoch nicht anders entscheiden. Nennt es Reisevirus, oder wie nennt man eine Krankheit, die nie mehr weggeht…? Chronisches Reisevirus? oder verrückt, oder wie auch immer, aber irgendwie bin ich schon total gespannt auf das Unbekannte, was mich dort erwartet, die Herausforderungen, die letztlich auch dazu führen werden, dass ich mich selbst besser kennenlerne und erkenne was ich vom Leben will…

Tjaa… ziemliche viel “spirituelles Blabla” oder gar “esoterischer Quatsch”, oder “philosophisches Gelaber”, mag sich jetzt vielleicht der eine oder andere von euch denken… Jeder beurteilt aus seiner eigenen Erfahrungswelt heraus… Aber es gibt sicher auch welche unter euch, die meine Gedanken nachvollziehen können.
Und wenn nicht – dann freut euch im nächsten Jahr einfach wieder auf schöne Reise- und Erfahrungsberichte, denn die wird es mit Sicherheit wieder geben.

Warum ich mir da so sicher bin? Bei Option 2 hätte ich mal für einige Monate das Projekt “Leben im Wohnmobil” so richtig starten können… Aber es wurde ja schon klar, dass meine Entscheidung auf Option 3 gefallen ist:

Arbeiten an einer deutschen Schule in der Türkei! 🙂 😀

Das bedeutet auch, dass ich aufgrund von zollrechtlichen Schwierigkeiten, die es gäbe, wenn nicht ich, sondern mein Bruder mein WoMo wieder nach Hause fährt, mich dazu entschlossen habe, ohne WoMo, mit dem Flugzeug, dorthin zu reisen. Irgendwasn mobiles werd ich mir wohl dort anschaffen, und wenns nur ein Fahrrad ist… Und wer weiß, vielleicht unternimmt mein WoMo ja eine schöne Reise mit meinem Bruder und seiner Freundin nach Skandinavien (Oh Gott, was wäre ich neidisch!!!!), dem Paradies für Wohnmobilisten, Freisteher, Naturliebhaber und Polarlicht-Gugger! Uiuiuii…. Ich habe gerade beschlossen, dass er es nur bekommt, wenn dann auch regelmäßig Blogeinträge zu diesen Reisen hier veröffentlicht werden – will ja schließlich auch was davon haben 😉 😀

So, jetzt bleibt mir noch, euch einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen und auch schonmal ein tolles 2016 (ob es 2015 bei mir toppen kann, wird man sehen, die Zeichen stehen gut! 😀 )!

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