[3 Monate in der Türkei] Die Heimfahrt. Mit dem Wohnmobil von der Türkei zurück nach Deutschland. Part 3: Von Bulgarien bis Deutschland

Wow, dass der Bericht über die eine Woche Heimfahrt so lang werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Irgendwie ist man ja hauptsächlich gefahren. Aber es gab doch das eine oder andere zu sehen.

Tag 8 – Serbien

Am Morgen verabschiedeten wir uns von Ivan, der gerade Indoor-Sanitäranlagen baut, um auch in den kälteren Jahreszeiten seinen Campern ein bisschen Luxus zu gönnen.
Ein halbe Stunde nach Abfahrt aus Sofia waren wir auch schon an der Grenze nach Serbien angelangt. Dieser Grenzübergang ging relativ schnell.

Der schönste Streckenabschnitt auf dem direkten Transitweg von Deutschland in die Türkei

In der langsam untergehenden Sonne fuhren wir ein traumhaftes Stück Straße. Der einzige Streckenabschnitt Landstraße, auf den alle Fahrzeuge geleitet werden, denn diesen Canyon überbrückt noch keine Autobahn. Die Straße führt über 15 Kilometer durch den Sićevo Canyon bei Niš, und man fährt dabei durch 13 Tunnels. Landschaftlich wirklich super schön und hier und da gibt’s auch ne Möglichkeit, rechts ranzufahren, und die Landschaft zu genießen.
Danach fuhren wir noch bis spät in die Nacht. Bis zur Grenze kamen wir nicht, fanden aber kurz vor Novi Sad einen Platz an einem Kloster für die Nacht. Kurz nach Ankunft, wir berieten uns noch, ob wir hier bleiben oder an einen der andere ausgekundschafteten Plätze fahren, hörten wir seltsame Geräusche aus dem nahegelegenen Wald. Kurz danach kamen tatsächlich ein paar Mönche, die an uns vorbei und ins Kloster gingen. Ganz so spooky wie es sich anhört, war es aber nicht. Ich war dann trotzdem froh, wieder meine vier Blechwände um mich zu haben.
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Bulgarien
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Nach 3 Monaten mal wieder selber tanken
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Serbische Lärmschutzwand – gibts sowas in Deutschland auch in Deutschlandfarben? 😀
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Infotafel der serbischen Autobahn: “Someone loves you. Drive carefully” – so süß, oder?! (in serbisch und englisch – leider hat mein Handy keine gute Nachtfunktion)
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Übernachtungsplatz vor dem serbischen Kloster
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Am Morgen vor dem serbischen Kloster

Tag 9 – Nervige Grenzen

Die serbisch-ungarische Grenze

Auch an diesem Tag waren wir kurz nach Aufbruch – diesmal recht früh, wir wollten die Mönche nicht länger belagern als nötig – an der Grenze.
An der serbisch-ungarischen Grenze war wieder Einreise nach Europa angesagt. Das Warten auf der serbischen Grenze dauerte schon lang, das an der ungarischen noch länger. Obwohl die Hauptsaison lange vorbei war, kam die Wartezeit von zwei Stunden nahe an die drei Stunden, die ich hier im August stand!
Aber im Gegensatz dazu hatte ich mir geschworen, mich nicht wieder von unzähligen Autos „überholen“ zu lassen, die einfach so (einer fährt vor, viele folgen ihm) eine dritte, vierte und fünfte Spur eröffnet hatten und ihre Wartezeit somit enorm reduzierten.
Trotzdem warteten wir sehr lange mit ebenso langem Standzeiten. Diese Zeit nutzten wir, um uns von der Sonne aufwärmen zu lassen und in andere Camper zu schauen 😀
Unzählige Mandarinen später konnten wir dann auch diese Grenze hinter uns lassen und hatten ungarische Straßen unter den Reifen.
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Warten an der serbisch-ungarischen Grenze
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So viel zu merken – was gilt für Wohnmobile mit 3,3 Tonnen?!

Ungarn

Auch in diesem Land machten wir Kilometer. Schon so nahe an der Heimat schwand die Lust, irgendetwas zu besichtigen. Wenn man solche Strecken zurücklegt, kommt es einem bis nach Budapest z.B. vor wie ein „Katzensprung“.
Jedenfalls ließen wir diese – bestimmt wunderschöne – Stadt an der Donau rechts liegen und schafften es bis Tata, wo uns park4night (Werbung) einen akzeptablen Platz versprach. Google Maps hat uns in die Parallelstraße geleitet, wo wir dann auch blieben. Zum Glück ging alles gut in dieser Nacht, in der wir zwischen Stadt und See an einem Wohnhaus campten. Essen vorbereiten und Essen verlegten wir zum ersten Mal in den Van, um draußen niemanden zu stören. Außerdem war es natürlich wieder sehr kalt…
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Übernachtung fast am See

Tag 10 – Handyverkäufer auf ungarischen Raststätten und einmal durch Österreich

Wir brachen zeitig und ohne Frühstück auf. Der Plan, auf einem Rastplatz zu frühstücken, nachdem der Nebel weg und die Sonne da war, ging leider nicht auf, denn der Nebel ging in dicke Regenwolken über. Zum Glück behielten sie den Regen bei sich. Auf einem Rastplatz wollten wir die Vignette für Österreich kaufen. Die nette Frau an der Kasse nannte mir als Euro Preis satte 13€!! Ich meinte, mich zu erinnern, dass der Preis eher im einstelligen Bereich lag. Also zahlte ich mangels ungarischen Bargeldes mit meiner Bankkarte. So zahlte ich statt der üblichen 9€ „nur“ 9,80€. Die Ungarn wollen eben auch was abhaben…
Da wollte auch der „Handyverkäufer“, der mir auf dem Rastplatz ein angeblich neues Handy unter die Nase hielt. Ich winkte freundlich ab und fand es ziemlich lustig 😀 Harry wurde auf dem Weg zur Tankstelle auch angesprochen und war mächtig sauer, denn er wusste im diese Masche und hatte ihm sogar mit Polizei gedroht.
Wir fuhren weiter, grau in grau und durchfuhren fast Österreich komplett. Je näher man der deutschen Grenze kam, desto teurer wurde der Diesel, also machten wir mehrere Stops. Beim letzten in Österreich verabschiedete sich Harry. Er wollte bis nach Hause durchfahren. Ich war nach dem langen Fahrtag zu müde, um noch lange durchzuhalten.
Nachdem wir uns voneinander verabschiedet hatten, kaufte ich noch lecker steyrisches Kürbiskernöl im österreichischen Aldi und suchte mir bei p4n einen Nachtplatz. In Österreich gab es keinen mehr, also war ich noch eine ganze Weile unterwegs bis zur Ecke Dingolfing. An der österreichisch-deutschen Grenze war zum Glück kein Stau, dafür musste man aber gefühlt viel zu lange mit 30 und 10 km/h auf der Autobahn rumgurken.
Ich war froh, endlich auf dem Platz angekommen zu sein, auch wenn es nicht der schönste war. Und obwohl er in Deutschland lag, war es mal wieder einer, bei dem mein Bauchgefühl nicht das Beste war. Trotzdem, mir reichte es für diesen Tag.
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Ungarn grau in grau

Tag 11 – HEIMweg

Unglaublich, mal wieder auf einem echten Wohnmobil-Stellplatz zu stehen. So ganz offiziell und legal 😀 Die Toilette konnte auch mal wieder fachgerecht entleert werden.
Auf dem weiteren Weg wich der Nebel Regen.
Was ich das blödeste, was einem als Autofahrer bei Regen passieren kann?
Die Scheibenwischer gehen kaputt!
Auch ein schnelles Troubleshooting half nix – die Sicherung im Kasten innen habe ich gecheckt, die war ganz. Dass es vorne im Motor eine weitere gab, war mir nicht bewusst. Wie sich später herausstellte, war die aber auch nicht durchgebrannt.
Zum Glück kann man als Wohnmobilist ja auch einfach überall stehen bleiben. Das wollte ich aber nicht. So fuhr ich weiter, beide Scheibenwische oben, und hoffte auf den Fahrtwind. Und siehe da, ab 100 km/h setzen sich die Tropfen in Bewegung und ich hatte einigermaßen gute Sicht.
Je näher ich der Heimat kam, desto besser wurde auf einmal wieder das Wetter – bis hin zu blue sky als krönenden Abschluss!
…und dann fuhr mein Kasten wieder auf „seinen“ Platz an der Homebase <3
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Abendessen – die Avocado war überreif!
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Deutscher Herbst
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Ein echter Wohnmobilstellplatz 😀
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Graues Deutschland
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Da hilft nur die Wohlfühltemperatur von rund 30°C im Fahrzeug
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Blauer Himmel, grüne Wiesen und gelbe Weinberge kurz vor Ankunft in der Heimat

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