Osterferien Teil 2 – Jeden Tag ein neuer lustiger Cache // Bodrum – bzw. Bitez.

So ging es also, u.A. inspiriert von Caches, nach Bodrum. Nachdem mich Julians tolles Navi mal wieder bergauf und bergab und in die falsche Richtung durch Einbahnstraßen schicken wollte und mir dann von Zeit zu Zeit auch noch weißmachen wollte, dass ich gerade in meiner deutschen Heimat unterwegs bin, kam ich doch irgendwann am ausgesuchten Campigplatz an… Tjaa, nur war der in einer ziemlich… naja, nennen wir es mal, aktuell für den Sommer noch nicht hergerichteten Ecke. Zwar offen, aber der CP war ebenfalls nicht hübsch gemacht. Hier wollte ich nicht bleiben. Also direkt die Ausweichstelle angefahren, die gleichzeitig auch Ausgangspunkt für die drei Caches war, die auf der Halbinsel von Bitez versteckt waren. Nicht hübsch, aber solide am Straßenrand am Hafen geparkt, stand ich also. Erstmal Chillung, dann wollte ich mitm Rad los. Der einsetzende Regen konnte mich auch erstmal nicht von meinem Vorhaben abhalten. Ich nahm an, dass der Weg eine Art Feldweg war, der sich mitm Rad gut abfahren ließ. Tja, Pustekuchen. Nachdem ich den Weg überhaupt erst gefunden hatte, stellte sich nach wenigen Metern heraus, dass hier in der Türkei mal wieder Stadt und Natur sehr nah beieinander lagen. Der Weg ließ sich bestimmt mit einem sehr guten MTB und einem erfahrenen Fahrer befahren (stellenweise ging es gleich steil die Klippe herab zum Meer). Da bei mir beides nicht zutraf und noch dazu die Felsen auf dem Weg durch den Regen ziemlich rutschig waren UND ich von einem mir entgegenkommenden Angler noch auf den Regen hingewiesen wurde, entschied ich, das ganze doch abzubrechen und am nächsten – hoffentlich regenfreien Tag – erneut anzugehen.

Am nächsten Tag also sollte dies mein „Morgenspaziergang“ werden. Da wusste ich allerdings noch nicht, dass ich sage und schreibe 3,5 h unterwegs sein würde 😀 Es war trocken und je nach Exposition ziemlich warm oder windig kalt. Anfangs kam mir sogar ein Türkei auf einem Pferd entgegen… schön zwar auf diesem Weg, aber ich fragte mich ja schon, wo sein Pferd denn wohnt, schließlich war in der Nähe schon alles sehr städtisch…
Der Weg führte entlang schöner türkiser Buchten (die teilweise vermüllt waren, leider…). Leider war es wirklich zu kalt zum Baden, sonst wäre ich – war ja schön abgelegen, wohl auch ohne Bikini mal reingehüpft 😉 Entlang des Weges habe ich also die für den Earthcache wichtigen Infos gesammelt und einen Tradi gemacht. Dann ging es über eine Landenge an die östliche Küste. Oben war eine kleine Lichtung mit einem seltsamen Gebäude und einem Wasserloch.. noch bevor ich den Gedanken, dass dahin anscheinend immer Tiere kommen, zuende gedacht hatte, fand ich mich auch schon Angesicht in Angesicht mit einem Rind (so eines mit Hörnern). Ich glaube, es war im ersten Moment genauso perplex, hier, am Ende der ägäischen Welt, einen anderen Menschen als seinen Hüter zu sehen… Ich sah zu, dass ich einfach ganz normal weiterging, und so trottete auch das Rind wieder in Gebüsch. Puh! Weit war es nun nicht mehr bis zum letzten Cache, bei dem man angeblich etwas klettern musste… außerdem „don’t come here alone bla blub“ Man weiß nie, ob der Cache Owner einer der zart besaiteteren ist und „klettern“ einfach versteht als „da sind ein paar kleine Felsen auf dem Weg, über die man laufen muss, mimimimi“, oder jemand Hartgesottenes, wo das bedeutete, dass man schon fast professionelle Kletterausrüstung benötigte. Überlegend genoss ich dennoch die Ausblicke von ziemlich weit oben auf traumhaft schönes Meer mit traumhaft schönen Inseln.

Und dann BLING – meldete sich die App, dass ich nun nahe dem Cache war. Also die Felsen und Felsspalten zur Linken schonmal genauer begutachtet. Und, was war das: tatsächlich war da Rauchquarz zwischen den Felsen zu finden! Super schön! Hab noch nie echte, vor allem so schöne, Mineralien in der Natur gefunden! Selbst ohne Fund hatte sich das bisher also schon mehr als gelohnt! Tjaaa, und dann.. dann… waren Qualitäten als Bergziege gefragt! Man musste wirklich klettern! Leider auch über Pflanzen hinweg, was mir nicht so gut gefiel… naja, mithilfe der zwei Spoiler Bilder hatte ich es dann wirklich irgendwann geschafft, den Cache ausfindig zu machen. Also noch eine Etage weiter hoch gekraxelt und – da war er! Eine schöne große Box. Den Cache und die zwei Trackables geloggt, letzere man mich genommen und dann wieder runter. Auf meinen Karten war der Weg als Rundweg eingezeichnet, aber direkt nach dem Strand, an dem u.A. ein voller, also d.h. mit leeren Bierflaschen voller Bierkasten rumstand und die Kieselsteine sich unter bunte Flaschendeckel mischten, wäre wohl eine Machete nützlich gewesen, um sich durch das Dschungelartige Unterholz zu schlagen. Zwar wäre dies der kürzere Weg gewesen, ich bevorzuge es dann aber doch, den mir schon bekannten Weg – vorbei am Rind – wieder zurück zu laufen.

Trotz eines ausgiebigen Pfannkuchen Frühstücks hatte ich dann doch schon wieder Hunger und Lust auf Fisch. Nach Rückkehr ins WoMo ging ich also in ein Bisto am Hafen… Leider gab es da keinen Fisch. Die Gerichte auf der Speisekarte lachten mich auch nicht gerade an, dafür aber ein Boot direkt gegenüber mit einem Schild „Satilik – zu verkaufen“. Schon am Morgen als ich auf dem Weg zum Naturpfad an den Booten vorbei lief, dachte ich mir, dass es sicher mal sehr interessant wäre, mal in so ein Boot reinschauen zu dürfen. Naja, so kam eines zum anderen, bzw. er kam eben nicht: der Kellner. Mich zog es so raus zu diesem Boot, also ging ich ohne irgendetwas bestellt zu haben, einfach wieder raus und schaute mir das Boot mal aus der Nähe an. Und schwupps, wurde ich vom Eigentümer des Bootes daneben angesprochen. Ehe ich mich versah, saß ich in gemütlicher Runde mit drei Türken, von denen einer auf seinem Boot wohnte. Cai, und ein Mittagessen gab es kostenlos dazu, was will man mehr – ach, und Infos über die umliegenden Buchten, genauso wie über das Leben in und mit so einem Boot, die Vorzüge von Holz- gegenüber Plastikschiffchen, Kosten für einen Platz im Hafen usw. Einen Blick in die Küche und Bad durfte ich auch werfen und genauso wie für WoMos gibt es für Boote in den Häfen Ver- und Entsorgungsstationen. Nice to know. Vielleicht wird ja aus der Landyacht irgendwann man eine richtige Yacht… 🙂

Dann ließ ich mit noch die Nummer geben (also falls jemand einen Geheimtipp für einen Ausflug mit einem kleinen Boot nahe Bodrum braucht… 😉 ) und brach auf, da ich mir eigntlich noch Bodrum ansehen wollte. Das gestaltete sich aber schwieriger als gedacht. Parkplätze waren rar. Der McDo Parkplatz erschien mir zu klein, als dass ich fragen konnte, mein WoMo dort stehen zu lassen, der Parkplatz am Einkaufszentrum war einfach zu eng und nach dem kleinen Verkehrschaos, das ich dort verursacht hatte (hihihi), entschied ich schon fast, einfach so wieder zu fahren. Trotzdem muss ich sagen, dass die Bodrumaner relativ gechillt sind. Im Gegensatz zu manch anderen Städten bzw. Situationen wurde ich nicht gleich wild angehupt 🙂

So fuhr ich also, vorbei am antiken Amphitheater (und einem Cache ! ) Richtung Heimat…  Als ich eine Tankstelle auf meiner Straßenseite entdeckte, war da wieder dieses Gefühl. Wie am Mittag, als es mich zum Schiffchen zog… Also reingefahren in die Tanke, die Luftfederung braucht schließlich immer mal wieder einen Check. Entdeckt, dass hinter dem Tankhaus ein relativ großer Platz war. Da wollte ich kurz parken um nachzufragen, aber schon stand der Filialleiter neben meinem WoMo. Also direkt gefragt, ob ich das WoMo nicht zwei Stunden da stehen lassen könnte, weil ich noch nen kurzen Abstecher nach Bodrum City machen will. Er versicherte sich erstmal, ob ich es nicht „für immer“ da stehen lassen will, aber ich sagte, dass das mein Haus ist und ich das sicher nicht vorhabe 😀 Dann wurde ich noch auf einen Türk Kahvesi und einen Plausch ins Büro eingeladen und ab ging es in die Stadt. Beste Entscheidung 🙂 Bis runter zum Hafen, dank MüzeKart noch die Burg besichtigt, dort mehrere Pfauen gesichtet (Wahnsinn, was ich hier in der Türkei immer für Tiere entdecke!) , leider den Cache nicht gefunden und mit den letzten Besuchern rausgekehrt worden. War trotzdem interessant. Noch was gefuttert und über den Bazar (endlich mal wieder frisches Obst und Gemüse!) zurück zum WoMo.

To make the long story short, abends saß ich dann mit dem Chef von der Tanke in einer Bodrumer Bar und ließ mir die Barstraße zeigen. War ein echt schöner Abend. Vor allem deswegen, weil es mal kein Türke ist, der meint,  dass ich die bin, auf die er sein Leben lang gewartet hat und der ständig flirtet und sonstwas macht. Dann war er noch so lieb, mir seinen Parkplatz zu geben, damit ich nicht neben dem lauten Kompressor schlafen musste.

Obwohl ich also anfangs noch dachte, dass es eine Schnapsidee war, bis Bodrum zu fahren, hat sich diese Entscheidung doch als eine sehr gute mit sehr netten Bekanntschaften erwiesen! Schön wars in Bodrum.

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