4. Tag der Reise in die Türkei – Das Parkticket. Makarska, Kroatien
Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr, wieso wir zum Frühstücken nicht einfach auf dem Supermarkt-Parkplatz geblieben sind, aber ich denke, wir wollten es einfach nicht ausreizen und nach Ladenöffnung sowie einem letzten Einkauf und Erleichterung unsererseits einfach woanders frühstücken. Da wir auf unserer Cache-Recherche am Vortag auch noch einige interessante Spots gefunden haben. hatten wir vielleicht auch noch ne kleine Stadturundfahrt vor. Also das WoMi vorbei an vielen überteuerten Parkplätzen zu den „Parkzone 1“ Parkplätzen direkt am Meer navigiert und Frühstück ausgepackt. Da wir noch im Gammelmodus waren und an der Promenade schon viel los war, und wir einfach faul waren, spekulierten wir darauf, dass in dieser halben bis dreiviertel Stunde, die wir frühstücken würden, keine Politesse kommen würde bzw. wir diese bemerken würden.
Tjaaaa… zu hoch gepokert. Als ich zufällig den Politessenmann entdeckte, und raus gesprungen bin, hat sein Gerät schon gedruckt und ihm tat es dann auch total leid. Abey hey – wir hatten ein Tagesticket gewonnen, dass es so laut Automat gar nicht gibt und können in dieser Zeit überall in Parkzone 1 parken – yay! ;D
Klar, kurz geärgert, aber ich denk mir immer: Solangs sonst nix ist. Uns geht’s gut, das WoMo funktioniert… da kann man sowas schon verschmerzen. Natürlich brachen wir dann nicht kurze Zeit später auf, sondern kosteten unser exlusive-all-day-long-ticket so richtig aus 😀
Wir schnallten wieder die Räder ab und los gings: der Küste entlang, vorbei an einer Bar in einer steinernen Höhle, dann auf die andere Seite der Bucht, wo es anscheinend mal vor langer langer Zeit eine ähnliche Einrichtung gegeben hatte, zur Statue, dort vergeblich einen Cache gesucht, noch ne kleine Runde gelaufen und wieder zurück.
Neben all den schönen Aktivitäten hatten wir allerdings ein kleines Problem. Natürlich wollten wir nicht das Land verlassen ohne die Strafe zu begleichen, auch wenn das ins Ausland eventuell gar nicht verfolgt worden wäre (mir fällt gerade beim Schreiben ein: spätestens beim nächsten mal mit diesem Kennzeichen an der Grenze hätten sie uns dann wohl aufgegriffen.. und nie mehr mit dem WoMo nach Kroatien? Wohl kaum), Problem was nur: es war Sonntag. Long story short: Wir wurden vom Politessen-Mann zur Post, dann zu diversen Geschäften geschickt, die doch offen hatten, aber niemand war entgegen seiner Aussagen dafür zuständig. Wir schilderten ihm also unser Problem, und dass wir nur noch wenige Stunden in Kroatien sein würden und einigten uns darauf, dass wir ihm das Geld in Bar gaben und er es am nächsten Tag für uns einzahlen würde. Hat anscheinend geklappt… bzw… vielleicht erfahren wir das erst, wenn das WoMo wieder an der kroatischen Grenze ist… ^^
Da wir uns auch schon am Abend zuvor ein Bild von dem Ort gemacht hatten, entschlossen wir uns kurz nach Mittag, dann doch schon aufzubrechen, da es aus unserer Sicht nichts allzu interessantes mehr zu entdecken gab und ja noch ein ganz schönes Stück vor uns lag.
Vorbei am Blokovo Nationalpark, zu dessen Gipfel nicht nur Wanderwege, sondern auch Kroatiens höchstgelegene asphaltierte Straße führen, an dessen Eingang schon die Autos Schlange standen, ging es Richtung Bosnien. Eine Wanderung dort ist aber für die Heimreise vorgesehen – von oben soll man wundervolle Ausblicke genießen können! Bis zum Gipfel sind es vom Eingang aus 23 km (ob der Weg zu Fuß kürzer ist, muss ich noch herausfinden – ist ja dann nicht wirklich machbar…). Jedenfalls sind die Preise saftig: 50kn pro Person im Auto, 25kn pro Person aufm Rad.
Weiter ging es, schlängel, schlängel, hoch den Berg, mit atemberaubenden Aussichten das steile Kliff nach unten aufs Meer! In den Bergen angekommen erspähten wir auch die Autobahn, die die schöne grüne Landschaft wortwörtlich zerschnitt… für mich kein schöner Anblick, ist doch der langsamere und zumindest hier parallel verlaufende Weg so viel schöner. Kurz danach blieb uns aber routentechnisch dann doch nix anderes übrig, als doch auch diese Autobahn zu nutzen.
Und Zack – fuhren wir auch schon über die bosnische Grenze 😀 Schön entspannt, erst über die Autobahn und dann wechselten wir auf die Landstraße. Von der Straße aus entdeckten wir ein paar kleinere Wasserfälle und hielten spontan an um die genauer anzuschauen. Und es hat sich gelohnt. War echt schön anzusehen und weiter hinten gab es ne Hängebrücke, die zu ein paar Restaurants auf der anderen Flussseite führte. Ganz schön abenteuerlich 😀
Was in Bosnien sofort auffiel, waren die vielen Benz‘. Natürlich alles ältere Modelle, aber die erfreuen sich dort höchster Beliebtheit 😀 Die Spritpreise sind mit 1,66 Bosnische Mark halt auch mal nur halb so teuer wie bei uns 😀
Außerdem habe ich ein ähnliches Phänomen wie in Kosovo entdeckt: Hier und da ist die zweite Sprache auf den zweisprachigen Verkehrsschildern mit Sprayfarbe unkenntlich gemacht. Ich nehme an, das hat einen ähnlichen Grund wie im anderen – ehemals jugoslawischen – Land: Die Kosovaren mögen die Serben nicht und solche Aktionen gehen eben gegen die serbische Schrift.