[Von der Türkei nach Deutschland] 17.08. Eine sehr nette Begegnung mit Campern aus den Niederlanden :) (man möchte es nicht meinen, aber auch meine erste!) und eine „interessante“ Begegnung mit „richtigen Deutschen“ :D

An diesem Morgen… ich bin mir nicht mehr sicher, was der Plan war, aber manchmal kommt ja gerade dann was Tolles bei raus 😉 Jedenfalls bin ich mit dem WoMo zum Stellplatz runter gefahren, um Wasser zu tanken. Naja, „tanken“ ist gut. Es gibt an diesem SP in Lietzen Trinkwasser, ja, aber aus einem sehr großen Wasserhahn. Keine Möglichkeit, einen Wasserschlauch anzuschließen. Aber ich war ja mittlerweile routiniert darin, mittels Wasserflaschen meinen Tank zu füllen, also machte ich mich ans Werk. Zu Zweit geht es zwar schneller, aber ich hatte es nicht eilig 🙂 Es stand noch ein weiteres WoMo, ähnlich meinem, etwas abseits mit einer Familie… nunja, sie haben mich sehr an einschlägige TV-Serien (?) erinnert. Ein WoMo in dieser Preisklasse kann sich nunmal so ziemlich jeder leisten. Nicht falsch verstehen… Sie fielen nur aus meiner Sicht damit auf, ziemlich lautstark den Platz zu beschallen, und das nicht mit positiven Äußerungen, sondern meistens ziemlich schroff und motzig einander gegenüber. Der Vater meinte irgendwann zu mir, ob ich man denn nicht den Anschluss abschrauben könne um einen Schlauch zu montieren und versuchte das eben später selbst… Aber die SP-Betreiber werden sich schon was dabei gedacht haben, und das Teil so konstruiert haben, damit eben nicht jeder das Ding mal eben auseinanderlegen kann…

Derweil kam ich wieder mit dem niederländischen Pärchen ins Gespräch, Derek und Mieke, die da mit ihrem zum volllwertigen Camper ausgebauten, kleinen Ford Transit Connect standen. Gut, darin gibt’s keine Dusche und keine Toilette, aber die gibt’s in vielen VW-Bussen oder kleineres KaWas auch nicht – letztere sind nur mal doppelt so groß wie der kleine Ford-Hüpfer! Am Abend zuvor bereits hat mit Derek auf mein neugieriges Fragen hin bereits das kleine Fahrzeug komplett vorgestellt 😀 Es wurde von der niederländischen Firma (wie solls auch anders sein, haha 😉 ) komplett umgebaut: Aufstelldach für Stehhöhe mit Stauraum, Sitzfläche, Küche, Frischwassertank, Stauräume usw. Also ALLES, was da eben so rein muss! Nur im Miniformat mit tollen funktionalen Lösungen. Klar, dass man darin noch mehr umherräumen und gleich gar nix mehr liegen lassen kann, wie in meinem WoMo. Aber das hält bestimmt fit und dafür genießt man auch die Vorteile: Super schnelles und weniges kleines Fahrzeug, das in jede Tiefgarage und in jedes Parkhaus passt und mit dem man so ziemlich inkognito auf jedem Parkplatz parken kann.

Für mich wäre es nichts, einfach aus dem Grund, weil man doch etwas mehr Platz braucht, wenn man in so einem Fahrzeug lebt (Minimalismus hin oder her, ich verzichte trotzdem nicht auf tolle Sachen, die mein Leben schöner machen, wie z.B. zwei verschieden große Teigschaber an Bord zu haben 😀 aber dazu gibt’s auch mal nen separaten Blogeintag 😉 )

Wer sich näher informieren will, wird unter folgenden Stichworten fündig: Campuniq ; minicamper.nl

Apropos Leben im Wohnmobil. Die beiden waren im Gegenzug auch neugierig auf mein WoMo (und ich stolz es zeigen zu dürfen) und dann noch erstaunter, als ich erwähnte, dass ich seit einem Jahr darin lebe 🙂

Da wir uns so gut verstanden, kamen wir an der Sitzgruppe des Stellplatzes zusammen (alle anderen frühen Vögel waren bereits abgereist) um zu frühstücken und wir hatten uns wirklich sehr gut verstanden. So gut, dass wir per Mail auch weiterhin Kontakt haben werden 🙂

Gegen Mittag mussten wir dann aber doch alle aufbrechen, schließlich standen doch noch Ziele auf der Liste 😉

Mein Ziel war es, möglichst weit zu kommen. Nicht ganz bis nach Hause, da war ich realistisch, das wäre zu weit, aber ein gutes Stück war drin. Vorher habe ich noch Geld abheben und schmerzlich feststellen müssen, dass das heftige Gebühren kostet, wenn man es vom türkischen Konto aus macht. Aber meine deutsche Karte war leider nicht funktionsfähig, was ich peinlicherweise tags zuvor an der Tanke feststellen musste. Glücklicherweise hatte ich noch die türkische, sonst wäre ich bargeldlos wirklich aufgeschmissen gewesen!

Bevor ich jedoch aufbrach, stand noch ein Cache an. Direkt am Stellplatz 😀 War echt schön gemacht und ich freue mich über das Smiley auf der Karte –>  🙂

Zurück auf deutschen Straßen begrüßte mich auch bald…der Weihnachtsmann! Im Stau! Wo auch sonst! 😀 Das glaubt ihr nicht?! Seht selbst:

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Ich glaube, die beiden, die das Gespann fuhren, fanden es auch ziemlich witzig, den Weihnachtsmann mit seinen Rentieren im August über deutsche Straßen zu kutschieren 😀

Wieder fand ich einen Stellplatz nur wenige Kilometer von der Autobahn und es war noch ein Plätzchen frei. Naja, genaugenommen wären noch vier Plätze frei gewesen, aber man will ja noch seine Türen aufbekommen und der eine oder andere auch seine Stühle neben das WoMo stellen 😛

Man half mir sofort beim Einparken (nicht alle, vom WoMo, dem ich am nächsten kam, trafen mich nur verängstigte Blicke aus dem Seitenfenster 😀 ) – obwohl ich die Sache tatsächlich im Griff hatte 😀 Aber sehr lieb. Als ich mich bei einem Pärchen danach bedankte, wurde ich zum Abendbrot eingeladen. Ich erfuhr, dass SIE auch oft alleine fährt – eine wirklich große Concorde! Und meine alleinfahr-Erfahrungen teilt. Im Laufe des Gesprächs stellte ich jedoch fest, dass unsere politischen Meinungen sehr auseinandergingen… Was kein Problem gewesen wäre, aber für IHN war das so ein Hauptthema (Kategorie meckern aber keine Verbesserungsvorschläge bringen) mit dem er einem das Ohr abkaute. Da war ich froh, dass die Nachbarn kamen, an deren WoMo ich ziemlich nah stand  – wusste ja nicht, ob nicht noch jemand den Platz neben mir beansprucht hätte – finde es nicht gut, immer gleich zwei Plätze in Anspruch zu nehmen. Aber es war niemand gekommen und so rangierte ich nochmal, damit die Kollegen ihre Tür und Fenster ohne Probleme aufmachen konnten 🙂

Als ich dann im WoMo noch ein bisschen entspannte, hörte ich die Zirpen. Deutsche Zirpen. Sooooo leise. Da tun einem am Ende des Tages nicht die Ohren von weh. Und doch vermisste ich die lauten Zirpen, die einfach zu einem heißen Sommer am Mittelmeer dazugehören! …

PS: Heute gab es einen weiteren Schritt in Richtung „gemäßigtes Mitteleuropäisches Klima“. Und „Schritt“ ist das richtige Stichwort. Mit festen Schuhen an den Füßen! Uuuuuuh, es war einfach zu kalt zum barfuß Auto Fahren! o.O

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