„Was war dein schönstes Erlebnis im Jahr 2017?“

Erster Weihnachtsfeiertag, schnöde Familienfeier (wobei ich das mal wieder ganz schön fand, denn solche Einladungen sind selten, bei denen man alle mal sieht und ich hab mich besonders gefreut, mein Cousinchen – mein einziges auf dieser Verwandtschaftsseite – mal wieder zu sehen). Mit ihrem Vater, meinem angeheirateten Onkel, hatte ich schon so meine Probleme… aber ich weiß, dass er sich mit ähnlichen Themen beschäftigt wie ich auch: Persönlichkeitsentwicklung, Ziele im Leben, richtige Kommunikation, usw. … So kam von ihm, zwischen viel Gerede über Rezepte, den ach so leckeren Kuchen und sonstigen Smalltalk, auf einmal zielgerichtet die Frage:

„Und, XYZ, was war eigentlich DEIN SCHÖNSTES ERLEBNIS in diesem Jahr?“

Die meisten erstmal total verdattert. Gegenfrage kam: „Wie kommst du jetzt auf diese Frage?” “Warum willst du das wissen?“
Dann erklärte er: Er habe keine Lust auf diesen immer gleichen Familien Smalltalk. „Wenn man über etwas Positives spricht, denkt man positiv, strahlt dies aus und zieht somit wieder Positives in sein Leben. Also, was war dein schönstes Erlebnis?“
Diese Worte hätten auch von mir sein können, wobei ich nicht die Persönlichkeit bin, die ins Getümmel rein sich getraut hätte, diese Frage zu stellen.
Aber seine Erklärung schien auch den anderen logisch. Und so wurde, reihum, erzählt, was denn die schönsten Erlebnisse waren: Urlaube zu Land, zu Schiff, unerwartete Wendungen im Leben… Viel Lachen, viele feuchte Augen und tolle Gesprächsanlässe. Manchmal drifteten die Gespräche wieder in „Negatives“ ab (z.B. die Reaktionen auf meine Behauptung, dass Albanien und die Albaner zum schönsten und freundlichsten Land gehört – ist das denn wirklich so? Sind die denn nicht sehr kriminell… usw.), aber im Großen und Ganzen war das wirklich ein tolles Gesprächsthema und man hat vieles über und von der lieben Verwandtschaft erfahren.

Am Ende des Jahres wird auch im TV auf die superlativsten Personen Ereignisse etc. zurückgeblickt. Davon halte ich wenig. Was ich jedoch gerne mag, ist die Rückbesinnung auf sich selbst. Sich selbst zu fragen:

Was habe ich im letzten Jahr erreicht?
Welche Probleme gab es? Wie habe ich sie gemeistert?
Welche Personen haben mich begleitet?
Was war mein schönstes Erlebnis? 😉
usw.

*In Bezug zur letzten Frage möchte ich auch euch gerne meine Antwort mitteilen: *
Es war und ist schwierig für mich, DAS Erlebnis festzumachen. Für mich war der ganze Sommer, die 39 Tage mit meinem Wohnmobil, von der Türkei zurück nach Deutschland, begleitet von einer guten Freundin, und dann von meinem Bruder einfach das Highlight. Eine lange Zeit, mit immer wieder neuen Eindrücken und Begebenheiten.
Meistens ist es das Unerwartete, das in Erinnerung bleibt. Das war einerseits die Insel Thassos, andererseits eine Wanderung. Mal wieder wurde aus einem kleinen Ausflug ein großer, d.h. wir waren nicht gut vorbereitet. Von einem Geocache nach Nebiler (in der Nähe von Bergama, Türkei) geleitet, wollten wir uns nur kurz einen Wasserfall anschauen und wieder gehen. Der Restaurantbesitzer schickte uns nochmal zurück (wohl in der Hoffnung, dass wir nach einer langen Wanderung Hunger haben und bei ihm essen würden – er sollte Recht behalten 😉 ). Und dafür sind wir ihm echt dankbar. Die Flip-Flops und Handtücher ließen wir irgendwann am Wegesrand liegen. Barfuß ging es über Stock und Stein, über sandige Wege und durch den Bach, der uns während dieser langen Wanderung durch ein von Oleandern bewachsenes Tal begleitete, viel besser. Trinkwasser war genug da und so war unser Ziel ein weit entfernter Wasserfall. Es fühlte sich zumindest weit entfernt an, da es nicht schnell voranging. Der Wasserfall war letztlich schön, aber eigentlich war mal wieder der Weg das Ziel. Die Wanderung und die üppige Natur waren einfach traumhaft. Vielleicht hat unbewusst die Erdung zur Natur durchs Barfußlaufen mit dazu beigetragen, dass mir dieses Erlebnis so stark in Erinnerung bleibt, wer weiß das schon…

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Das war meine Antwort am 25.12. – drei Tage später wäre sie wohl anders ausgefallen. Denn da fanden wir nach 14 Tagen voller Sorge und Ungewissheit unseren geliebten Kater wieder. Nahe einem Schuppen im Wald. Das war tatsächlich auch ein ganz besonderes Erlebnis…

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Und nun möchte ich die Frage meines Onkels auch an euch weitergeben (beantwortet sie auf jeden Fall für euch selbst, freuen würde ich mich aber, wenn ihr eure Gedanken in einem Kommentar hier lasst 🙂 ). Ich hoffe, dass ihr euch an viele schöne Erlebnisse erinnern könnt und euch ein Lächeln (oder zwei oder drei… 😉 ) über die Lippen huscht. Und auch, wenn ihr erstmal denkt, dass ihr keines hattet… oft sind es doch die Kleinen Dinge… also:

Was war dein schönstes Erlebnis im Jahr 2017?

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