Dienstag, 6. Oktober – Alpenüberquerung mit dem WoMo
Eigentlich wollte ich, nach diesem schönen Tag, noch länger bleiben, aber Regen und ein, zwei “Zwischenfälle” vertrieben mich dann doch…
Leider war die Weiterfahrt nicht sehr erfolgreich. Kaum ein CP hat noch offen. (Außerdem in einer Senke ne Dusche bekommen, weil da Wasser stand und das Auto von der Gegenfahrbahn da vor mir war… Mattscheibe!) Davon war ich so genervt, dass ich kurzerhand beschlossen hab, gleich nach Italien zu fahren. Dank Julians tollem Navi konnte ich auch die Mautstrecken in Slowenien umfahren… 15€ für die paar Pups-Kilometer, pfff, wäre doch gelacht. Früher ist man ja auch von A nach B gekommen, ohne Autobahn. Von Kroatien nach Slowenien rein alles easy, viele Autos und LKW auf dem selben Weg, so falsch kann man also gar nicht sein.
Doch sobald dann die Autobahn kam, fuhren 95% auf die Autobahn. Nur ich und ein anderes WoMo kurvten über die slowenische Landstraße. Ob die selbst ein Navi hatten, oder mir folgten, das weiß ich nicht… Sie folgten mir tapfer bis an die Stelle, an der mein Navi sagte “links abbiegen” und ich eine sehr steile Straße mit dem Schild ” 20% Steigung ” vor mir sah. Solange noch Gegenverkehr war, konnte ich die Lage genauer in Augenschein nehmen. Wenn sich das Schild lediglich auf die 30-50 Meter bezog, die direkt vor uns lagen (danach wurde es sichtlich weniger steil), wäre das machbar, habe ich beschlossen. Also hop, 1. Gang rein, die paar Meter, die noch flach waren, ordentlich Gas gegeben und bergauf sowieso und die 80 Pferdchen bugsierten meine 2,5 Tonnen laut schnaufend den Berg hinauf. Es war so, wie angenommen/ gehofft: Danach war es weniger steil und somit “ein Klacks”. Mein WoMo darf sich jetzt offiziell Super-WoMo nennen! 😀
Ein Stückchen weiter gönnte ich den Pferdchen erstmal eine Verschnaufpause und wollte auch sehen, ob das andere WoMo mir denn gefolgt war…. erfolglos. Es kamen andere Autos und Lieferwagen, aber kein WoMo… so mussten wir eben alleine den restlichen Weg bestreiten. Muss schon zugeben, dass es einem eine gewisse Sicherheit gibt, wenn man weit ab vom Schuss fährt und einen “Weggefährten” mit sich weiß, also ein anderes WoMo auch da lang fährt. Dann kann man so falsch nicht sein…
Aber der weitere Weg war wie gesagt gar kein Problem, es ging weiter stetig und kurvig bergauf und kurz, nachdem der Scheitelpunkt erreicht war, passierten wir die slowenisch-italienische Grenze in den Bergen, die sehr unscheinbar und nicht besetzt war. Es war also geschafft. Ich musste keine Angst mehr haben, auf eine Maut-Strecke zu geraten. Easy going. Nun musste ich aber den Berg wieder runter… Leider war das Wetter so schlecht, sonst hätte man sicher atemberaubende Ausblicke auf die Berge haben können…
Es folgte das erfolglose Anfahren eines Campingplatzes, für den erneut bestimmt an die 20% Steigung nötig waren, und die Mühen dafür waren umsonst! Also wieder runter, auf nen nahegelegenen Parkplatz, auf dem erstaunlich viele alte Ford-WoMos standen (meines ist ja auch ein Italiener…) und erstmal was gegessen. Denn Hunger UND Frust geht gar nicht. Gegen das eine konnte ich was tun. Ansonsten half mir das Navi mit der CP-Anzeige nur bedingt weiter, da ich ja nicht wusste, welcher auf hat. Also irgendwie durch die steilen Berge von Triest an die Küstenstraße gegurkt, in der Hoffnung, dort fündig zu werden, und wenn es nur ein Parkplatz wäre… Naja, irgedwie machte ich dann an irgendeinem touristien Punkt halt, wo lustigerweise ein WoMo ähnlich meinem, vorfuhr, mit original Nummernschild von damals und den entsprechenden “Erstbesitzern” ähnlichen “Baujahres” drin. Ich wusste gar nicht, dass man auf dem Beifahrersitz auch zu zweit ganz gut Platz hat…. 😀 Die haben mich dann auch ganz lieb gegrüßt, fand ich echt süß 🙂
Dann hatte ein CP, der aufm Weg lag, doch auf. Man sagte mir hier, dass ich weitere offenen CPs wohl in Slowenien oder Venedig finden würde… sehr witzig -.- Na gut, Preis hat gestimmt, also eingecheckt.
Das gute an der Nebensaison: Man bekommt bessere Stellplätze zu einem günstigen Preis. So hab ich hier Strom inkl. und Wasser AM PLATZ! Krasser Scheiß! 😀
Dann dachte ich, der Platz läge direkt am Meer…. naja, ein paar Meter drüber sinds dann doch 😀
Also die Fahrt durch die slowenischen Berge war wirklich Wellness im Vergleich zur Suche nach einem offenen CP!!
Abends stellte ich noch fest, dass auf diesem CP im Sommer auch der Bär steppen muss… und wieder war wollte ich einfach nicht wissen, wie es dabei zugehen muss… bin ganz froh um die Ruhe, die man hier in der Nebensaison so hat…